tobsucht,
die
.
›ungezügelte Raserei, wilde Tollheit; besessenes, krankhaftes Toben, unbeherrschte Aggressivität und Zerstörungswut‹;
zu (V.) 1, (
die
3.
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld): , , , , , , , .
Syntagmen:
t. haben
;
die t
. (Subj.)
an jm. erwinden
;
js. t. weren, der t. ire not benemen
;
durch t. etw. gewinnen / haben, von den witzen geschieden sein
;
die große t
.
Wortbildungen:
tobsüchtig
.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
hatte der burgêre trucht | von Rige durch ir tobesucht, | und aldà mit sturmis dram | dî burc Karchuis gewunnen nam.
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Du bist an rehten sinnen blint, | Als alle torehten sint, | Ane virnumft, sunder zuht | Und hast die grozen tobesuht, | Die dich uz rehtem wege treit.
Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
der achte stein heizet celidonius, | [...] | her benimpt der toben sucht ir not.
J. W. von Cube. Hortus
90, 11
(
Mainz
1485
):
Diß krut [hanff] meret das heubt wee der do mit handelt vnd brenget maniam das ist die dobesucht.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1381
):
do erwand die tobsucht an mannen und an wiben.
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
1612
(
moobd.
,
A. 15. Jh.
):
Geyt aber weyshait vnd gerechtichait iren gewalt nicht ain mazz so ist ir gewalt nicht anders denn ain swert in aines tobsüchtigen hant.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
282, 5
(
moobd.
,
1473
/
8
):
das er wär | durch sein tobsucht von witzen gar geschaiden.
Munz, Füetrer. Persibein
323, 4
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Sunst wardt dy fraw pezwungen | mit menngen peinen hertt, | piß si dem kúenen iungen | sein seuch gar nam vnnd im sein tobsucht wert.
Vgl. ferner s. v. (V.) 1.