tobig,
toblich,
Adj.
– Im 16. Jh. auslaufend.
1.
›rasend, toll, aufbrausend, wütend, zornig‹ (von Menschen, vereinzelt von Tieren gesagt); Syntagmen:
tobig sein
; jn. t. machen, etw
. (z. B. ein tier
) tobig laufen
; der tobige man / sturm, die tobigen sitten
; j. tobig gelaufen kommen
.Belegblock:
Davon wart der alde rech als einer, der trunket ist hin vnd her loufende vnd vur umbe als ein tobiger man.
wutiger [...] tobiger tobsuchtiger vnsinniger.
da der becker Ulenspiegel ersach, da ward er so toͤbig das er vergaß was er klagen wolt.
Mit vil toblichen sitten | Wurden wir do angeritten.
Der colericus gar vil | Schwetzen vnd ouch reden wil | Vnd wütet als ein töbig man.
Darnach aber gar schier | cham ein ungehewres tier | tobleich gelauffen und gerant.
Sunst tobeleich gelauffen | kam er geschwynnde dar, | den hellden iunck zu hauffen | schlúeg er zu hannt.
Syntagmen:
j. tobig sein, in dem hirne, von etw
. (z. B. von siechtum
) t. werden
; der tobige mönch, die tobige sitte, die tobigen leute
.Belegblock:
sî [dî man] wurdin al gemeine | mit râte des in eine | nach tobelîchin sittin, | daz sî gar abesnittin | allin iren wîbin | dî bruste von den lîbin.
Ich wird da von unsynnig | Und tobig in dem hirne, | Wenn ich daz selbe durch kirne | Und reht tu bedenken.
Und wirst noch in zukunfft | Tebisch und kindisch wern | Mit wort, werck und gepern.
Tobige, und mænige lút | Die ir sinne hettent nút, | Macht er schone wol gesunt.
Ist das haren veit far, so hat der mensch ein siechtum ob seiner brust, da von der mensch debig wirt.
als pald es tag ward. da gieng der selbig münch zue dem töbigen münch vnd saget im alles das.