tierisch,
Adj.
›zu den Lebewesen bzw. zu den Tieren gehörig, lebendig‹; im perspektischen Vergleich zum Menschen häufig negativierend, dann eher neutral bezogen auf menschliches Verhalten: ›tierisch, nach Art der Tiere, unvernünftig, triebhaft‹; mit Bezug auf die menschliche Gestalt, dann: ›tierähnlich, monströs‹;
vgl.  14.
Bedeutungsverwandte:
; vgl.  12.

Belegblock:

Stoltzius, Chym. Lustg. (
Frankf./M.
1624
):
Animalische Ding. Das ist / alles was Thierisch ist vnd das leben hat / oder / alle lebendige Creaturen.
Neumann, Rothe. Keuschh.
5036
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
das sint di direschen wiber unnd di man | di sich keiner kuscheid nemen an.
Rupprich, Dürer (
nobd.
,
1528
):
[der] mach sein ding linder, auff das es nit thirisch werdn, sunder das es kuͤnstlich zu sehen sey.
Sudhoff, Paracelsus (
um 1520
):
als dan mag wol von der sperma underlaufen zu einem misgewechs eins unvolkomenen menschen auf tirische art.
das nichts ist das der ordnung nachgang sonder alle ding streben wider die selbig, auch im verstant und vernunft, also auch in den tierischen glidern.
so wir aber wollen tierisch leben, so wil die natur, das wir auch als tiere erkent werden [...]. das wir aber getauft sind, das nimpt all tirisch art hinweg.
Das herz des menschen ist ein behausung der sêlen des tierischen menschen, das ist des lebens oder leibs, so tierisch ist, darinnen die rechte sêl [wonet].