tiegel,
tegel,
der
;–/-Ø
;über
ital.
teglia
, mlat.
tegla
aus vlat. těgula
, spätlat.
tēgula
›Tiegel zum Schmelzen‹
(Pfeifer
).2000, 1431
1.
›(feuerfestes, flaches) Gefäß zum Erhitzen, Schmelzen, Aufbewahren von Stoffen‹; im Einzelnen: ›Schmelztiegel‹; ›Münztiegel‹; ›Kochtopf‹.Phraseme:
brosame in den tiegel zu setzen haben
›vermögend, reich sein‹; aus einem / in einen tiegel gegossen sein
›von gleicher Art sein, Gemeinsamkeiten besitzen‹; einen
(Zahlwort) tiegel giessen
von mehreren Personen gesagt: ›derselben Meinung sein‹; der natur tiegel
metaphorisch für ›Mutterschoß‹.Syntagmen:
t. aus etw
. (z. B. erz
) machen
; die tiegel als die schenkfas, dem herren geheiligt werden
; mit einem t. werfen, etw. auf einen t. machen, in den t. legen, von dem t. abdrucken, jn. um einen t. beklagen
; ein erener / kupferner / neuer / unrechter t.; x tiegel
; eine zange zu einem t
.Belegblock:
in der kochin: [...] 3 brotspisse, 2 tegil, 2 roste.
Wie er
[der Alchimist]
mit festem kyt die Siegel / | All abgedruckt hett von dem Diegel / | Vnd das Gold heimlich ausgefuͤhrt. ein kesselgin und kuffern degel.
die schlackenhalden und tügel, so sie aus ihrem erzt machen.
Wan sich der reyn selb drug dar in | mit der gotheit, er wart gecleit | in der naturen dygel.
und sol ein iglicher hefner uff sein tiegel ein eigen zeichen machen.
Kolen, blaßbelg, degel und zangen, | Thu quecksilber und saltz mir langen.
so man sod das fleysch. vnd het ein dreizúgigen krewle in seyner hand: vnd legt in in den tegel oder in den kessel oder in den hafen oder in die stúrtze
[
in den tiegel oder kessel oder pfan / oder töpffenLuther
1545, 1. Sam. 2, 14: ].
Nimpt denn ainr ain tuohscherer darmit, | Der waist denn och den selben sit, | Und sind glich in ain degel gossen.
herr und liebkaller sind uß aim tigel gegossen. oder über ain laist geslagen.
Er hat wol Intus, das ist / Er ist Reich / hat wol im seckel / hat brosen im korb. Vnd in den Tegel zu setzen.
mir pracht Ott Purchkhart von dem muͤnsmaister [...] 8 inguͤzze [...] und 1 grozzy zang zu aim degel.
wer wirft mit ainem tegl, umb 5 tal. ₰.
Wan ich gancz darfur hald, | Es hapt all drei ain tegl gossn.
2.
›einem tiegel
vergleichbarer Bezugsgegenstand‹; im Einzelnen:a) ›Lampe in Tiegelform, Lichttiegel‹;
b) wohl ›innerer Herd im Schmelzofen‹;
c) ›Zündpfanne am Gewehr‹.
Belegblock:
Zu a):
Zu b):
also dass man den stich in den untersten tiegel haben möge, also ist der offen inwendig fertig zugemacht.