theologe,
der
;
–/-en
;
häufig lat. flektiert; s. .
›Schriftgelehrter, ein an einer Universität in Fragen der Gotteslehre, der Kirchenlehre und des Kirchenrechts ausgebildeter Gelehrter‹, nicht selten spöttisch gebraucht, Integrität wie Kompetenz des so Angesprochenen in Frage stellend; ütr.: ›Schrift eines Theologen‹;
vgl.  1.
Bedeutungsverwandte:
 1, (
der
); vgl.  2.
Syntagmen:
etw
. (z. B.
die schule
)
theologen stiften, den theologen ansprechen
;
der th. geboren werden, etw. beschreiben / gestehen / predigen, jm. etw. anzeigen
;
theologen esel, das salz der christenheit sein, lesen, wie [...]
;
bei den theologen etw. ein teufelsgespinst sein, eine auslegung haben, jn. für einen theologen halten, etw. in den theologen finden
;
die theologen von Paris
;
der deutsche / evangelische / philosophische / rechte / vorneme th
.;
das urteil der theologen
;
der babst mit seinen theologen
.

Belegblock:

Luther, WA (
1518
):
Wyr seyen deutsch Theologen, das laßen wyr ßo seyn.
Ebd. (
1519
/
20
):
Nu aber, szo sententias allein hirschen, findt man mehr heydnische und menschliche dunckel, den heylige, gewisse lere der schrifft in den Theologen.
Es geburt den Officialen und Bisschoffen, weil sie nicht Theologen, sondern gesetz treiber sind, nicht ym gewissen zu meistern.
Ebd. (
1534
):
Theologi sind Esel, Bachanten, vel solt wider geeselt und gebachentisirt werden.
Ebd. (
1539
):
Zum andern soltu meditirn, das ist: Nicht allein im hertzen, sondern auch eusserlich die muͤndliche rede und buchstabische wort im Buch jmer treiben und reiben, lesen und widerlesen, mit vleissigem auffmercken und nachdencken, was der heilige Geist damit meinet. Und huͤte dich, das du nicht uberdrussig werdest oder denckest, du habest es ein mal oder zwey gnug gelesen, gehoͤret, gesagt, und verstehest es alles zu grund, Denn da wird kein sonderlicher Theologus nimer mehr aus, Und sind wie das unzeitige Obs, das abfellet, ehe es halb reiff wird.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1602
):
Ein fürwitziger kopff oder dochthor, theologus solt ich sagen [...] hette öffentlich gepredigt, wer kranck were, solte keiner artzney gebrauchen [...]. Derhalben ward ein fürtrefflicher theologus von einem guten mann [angesprochen].
Anderson u. a., Flugschrr.
27, 2, 14
([
Erfurt
1522
]):
mir wer vil lieber ein Riffyaner Bapst dan ein Theologus.
Sachs (
Nürnb.
1537
):
Etlich theologi | Wolten ir [fraw Trew] helffen ye | [...] | Brachtens auch nit ins werck.
Goldammer, Paracelsus
7, 348, 6
(
1530
/
34
):
dieselbigen werden zu diesen falschen christen und theologen sich anhengen.
Sudhoff, Paracelsus (
1529
/
32
):
bei den theologen ist solch ding teufelsgespenst, aber fürwar nicht bei den rechten theologen.
Goedeke, P. Gengenb. (o. O.):
O ir theologi wyt vnd breit | Die do sindts salttz der christenheit.
Rot
356
(
Augsb.
1571
):
Theologus, Ein Gelerter heyliger gschrifft / Goͤttlicher ding bericht vnd erfaren.
Göz. Leichabd. ;
Eckel, Fremdw. Murners.
1978, 64
.
Vgl. ferner s. v.  1,  1.