teurung,
die
;
-Ø/–
.
1.
s.  2.
2.
›hoher Preis, Verteuerung einer Ware; Mangel an einer Ware‹; häufiger als Metonymie: ›Zeit knapper bzw. knapper werdender Güter und hoher bzw. steigender Preise, Zeit wirtschaftlicher Depression, Inflation, Not‹; häufig im Orientierungsfeld mit  11, , , ,
1
 12,
1
 127, ,  2;
vgl.  3,  3.
Vermehrt mittleres und späteres Frnhd., im Alem. kaum belegt.
Bedeutungsverwandte:
 6; vgl. , , , ,  1.
Gegensätze:
.
Syntagmen:
die t. (in ein land) schicken, vermeren
;
die / eine t
. (Subj.)
sich anheben / einfallen / entstehen / erfolgen / werden / umsein / sich zutragen, im land sein
;
etw. auf die t. behalten / einkaufen
(Spekulationskauf),
etw. auf eine t. ausgehen
›hinauslaufen‹,
mit t. angegriffen werden, etw. von t. wegen verkaufen
;
die gähe / grosse / josephische t
.;
die t. des getreides, der früchte, an wein, mit dem korn
;
zeiten der t
.

Belegblock:

Luther, WA (
1527
):
das Abraham, Isaac und Jacob mit seinen sonen slohen die andere plage, nemlich den hunger odder theurunge, da sie ynn Egypten zogen fur der teurunge.
Darumb haben wir auch zu lohn was wir suchen und verdienen, pestilentz, krieg, tewrung, fewr, wasser, ungeraten weib [...] und allerley unrat.
Helbig, Qu. Wirtsch.
3, 82, 16
(
md.
,
1534
):
wie in [...] unsern Fürstenthümen und Landen ein unvorsehenlich, geschwinde und hievor unerhörte Theuerung des Getraids halben fürgefallen.
Beckers, Bauernpr.
221, 17
(
Köln
1515
/
18
):
der mangel / abgang vnnd thewrung aller ding ist so weit krochen [...] daß wir [...] auff ein hauffen verderben / haben muͤssen.
Bobertag, Faust (
Frankf.
1587
):
Er [Faustus] machte auch in seinen Practicken Zeit vnd Stunde [...], warnete ein jede Herrschafft besonder, als die jetzt mit Theuwrung, die ander mit Krieg [...] solte angegriffen werden.
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
147v, 9
(
Leipzig
1588
):
Wenn ein Land an mir suͤndiget / [...] / So wil ich [...] Thewrung hinein schicken / das ich beide Menschen vnd Viehe darinnen ausrotte.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
1610
/
18
):
Krieg thut vns groß Theurung bringen,
|
Darauß dann Hunger folgen muß.
Diehl, Dreytw. Essl. Chron. (
schwäb.
,
1548
):
1544, da ist in dem lannd zu Wyrtennberg [...] kornn voͤrdorbenn, [...], und ward grosser hunger und tyrung im land.
Memminger Chron. (
Ulm
1660
):
War ein heisser duͤrrer Sommer / vnd frassen die Hewschrecken alles auff dem Feld ab darauff ein grosse Theurung erfolgt.
Chron. baier. Städte. Regensb. (
noobd.
,
1530
):
in summa ein josephische teurung, und was alle ding nur im auff-schlag.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
um 1365
):
Ez soll chain messer [...] chain chorn einchauffen auf die tewrung.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1625
):
Wer aber mit gunst viech, dergleichen waiz, korn, habern, gersten, leder, [...] fürkaufen, daß seine nachbarn nit geben sonder auf theurung behalten wolte, der ist der herrschaft umb 5 lb 60 ₰ zu straff verfallen.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
336, 2356
;
Helbig, a. a. O.
286, 4
;
Beckers, a. a. O.
53, 12
;
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
13, 7
;
Dünnhaupt, Werder. Gottfr. v. Bullj.
21, 28
;
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
57, 22
;
v. d. Broek, a. a. O.
72v, 1
;
145r, 38
;
Thiele, Chron. Stolle ; ;
Gille u. a., M. Beheim
98, 37
;
Anderson u. a., Flugschrr.
24, 7, 16
;
Müller, Alte Landsch. St. Gallen ;
Diehl, a. a. O. ;
Barack, Zim. Chron. ;
Memminger Chron. Vorr. ; Chr. ;
Winter, Nöst. Weist. ;