teufel,
im frühen Frnhd. selten auch
tiefel
(im 14. Jh. md. und obd., im 15. Jh. obd.),
der
;
-s/-Ø
.
– 1 und 2 gehäuft in Texten der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
1.
›Teufel, Widersacher Gottes und Herrscher über die Hölle; Personifizierung des Bösen‹. Nur im Singular und mit bestimmtem Artikel; vereinzelt auch ohne Artikel. Die Belege zeigen die christlich-theologische Reflexion und den religiösen Volksglauben zum Teufel sowie literarische Bearbeitungen der Teufelsfigur; vgl. hierzu ;
LThK
10, 1
;
Dinzelbacher, Sachwb. der Mediävistik.
1992, 807
; offen zu 2.
Phraseme:
den teufel in sein herz bekommen
;
den teufel auf das narrenseil füren
;
der teufel
(Subj.)
jm. anhangen, in jm. stecken
;
dem teufel anhangen; sich dem teufel in den hintern stecken
;
auf den teufel kommen; mit dem teufel drohen; etw. mit dem teufel zugehen, vom teufel besessen sein; vom teufel geritten werden; zum teufel faren
.
Gegensätze:
, ,  123, .
Syntagmen:
den t. anbeten / anbinden / anrufen / ausjagen / beschwören / haben / überwinden, im glas sehen, zu sich laden
;
der t
. (Subj.)
herschen / walten, jn. affen / anweigen / anstraussen
›besiegen‹
/ bescheissen / betriegen / fetzen / holen / plagen / versuchen, jm. das herze abstossen, mit jm. scherzen, in jn. faren
;
j. / etw. des teufels sein
;
j. dem t. dienen / wiederstehen, eine sele abschwätzen, die sele lassen, etw. (blut) opfern, wiederstand tun, sich dem t. anhängig machen, zu eigen geben
;
sich mit dem t. verbinden, vom t. angefochten / geplagt / versucht werden, frei sein, Jesus wieder den t. helfen
;
des teufels abermal / affenspiel / anfechtung / anlernung / anstiftung / anweigung / apostel / arschwisch / austreibung / banier / bosheit / bote / buch / consilium / eingebung / garn / gewalt / hilfe / hinterlistigkeit / jünger / kind / knoten / list / marterer / name / rat / reich / schlange / sper / spot / strik / tat / untertan / werk
;
der arge / leibhaftige / leidige / üble t
.
Wortbildungen:
teufel-
Präfixoid z. B. in
teufelhart
,
teufelfürst
,
teufelher
,
teufelkeit
(dazu ggs.:  1),
teufelsbild
,
teufelsbraut
(auch für
vernunft
gebraucht; dazu bdv.: ),
teufelsbutze
,
teufelsconsilium
,
teufelsgelert
,
teufelsgenosse
,
teufelsgesinde
(a. 1552),
teufelsgrif
,
teufelsheiliger
,
teufelsklaue
(dazu:
Marzell
5, 571
),
teufelskraut
›Helleborus foetidus‹ (a. 1571),
teufelskünder
,
teufelslere
,
teufelslerer
,
teufelspiel
,
teufelsrüde
(Schimpfwort, a. 1491),
teufelsschlucht
(Schimpfwort),
teufelsson
,
teufelssynagoge
.

Belegblock:

In Sprichwörtern: ˹
Mieder, Lehmann. Flor. (
Lübeck
1639
):
Der Teuffel weiß wol ein Holz zu finden / daraus er ein Creutz macht.
Luther, WA (
1525
):
Aber ehe wyr der selben ertzhuren und teuffels braut
[Z. 25:
vernunft
]
antworten, Woͤllen wyr zuvor unsern glauben beweysen.
Jch mus dem Teuffel ein stuͤndlein die Gottheit goͤnnen, und unsern Gott die Teuffelheit zuschreiben lassen.
Ebd. (
1531
):
wo Gott eine kirche bauet, do setzet der Teuffel eine Capell darneben.
Ebd. (
1536
):
Sedebo i.e. haben im seine Gottheit auffgeruckt und gehalten pro Teuffelkeit.
Ebd. (
um 1535
):
An [der] armen hoffart wisscht der teufel den ars
(›Hochmut ohne Verdienst ist selbst dem Teufel verächtlich.‹).
Wen der .T. schenden wil, henget er den mãtel vmb.
Ebd. (
1543
):
ein Juͤde odder Juͤdisch hertz ist so stock, stein, eisen, Teuffel hart, das mit keiner weise zu bewegen ist.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 28, 13
(
Hagenau
1534
):
Der Teuffel ist unsers herr Gots affe.
Ebd.
319, 22
:
Der Teuffel laßt stets einen gestanck hinder yhm.
Ebd.
320, 5
:
Der teuffel stelle sich wie er woͤlle / so rägen yhm doch die fuͤsse herfür.
Enders, Eberlin (
Basel
1521
):
Der teüfel scheißt vff den grossen hauffen.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Weñ man den Teuffel in die kirchen lest kom͂en / so will er gar auff den Altar
Schöpper (
Dortm.
1550
):
Diabolus. Teuffel sathan Faland alte schlang vatter der luͤgen beelzebub versucher menschenfeindt starcker Behemot bruͤllender lew ankläger der Bruͤder.
Drumb sihe, ob uns Christus nicht redlich betzalett hatt, das wyr, [...], das Euangelium voracht haben, dafur er uns hatt lassenn solch teuffells putzen ßo schmehlich und schendlich werden.
Dißen heyloͤßen unnd nichtigen glawben leren itzt die vordampten teuffelssynagogen, die hohen schulen Pariß mit yhrer schwesternn.
,Es ist kein Gott denn Gott‘ welchs alles die rechten Teuffels griff sind.
Lieber Meuchler, seid jr da zurissen, so lappe
(›flicke‹)
euch der Teufel.
Ebd. (
1532
):
unter dem weiber volck, [...] da dienen zu die bittern und gifftigen Teuffels breute, welche wenn sie ein wort von einer horen, das spitzen, scherffen und verbittern sie auffs aller ergste gegen andern.
Das ist ein schendliche vermessenheit solcher Teufels heiligen, das sie sich so gar sicher wissen fur Gottes greicht.
Ebd. (
1537
):
wer ein Mann Jst und nympt auff Gottesß gebot khein weyb, der ist Ein Gotteß lesterer, Wie der Babst nottigt sein volck wider die Schopfung Gotteß, Daß Ein Man soll allein bleyben an weyb, Ein weyb on Mann, daß sindt Eyttel Teuffelß lere.
Ders. Hl. Schrifft. Offb. Vorr.
2468, 20
(
Wittenb.
1545
):
Ja er spricht / der Engel aus der Hellen / genant Verderber / sey jr König / Als wolten sie sagen / Der Teufel reite sie selbs.
Holland, H. J. v. Braunschw. V. e. vngerat. Sohn (
Wolfenb.
1594
):
Thue recht, [...], Vnd las den Teuffel vnd seine Mutter darumb sawr sehen.
Ich gedencke daran, was wir jetzunder berathschlaget haben, Wann das ausbrechen solte, würden wir alle auff den Teuffel kommen.
Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
sich an sinen namen tubel, | daz spricht zu dute tu ubel.
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
sach ich daz | Wie ein tuvel vurste quam | Und neig zu gegen Sathanam, | Da mite er in erte.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Köln
1582
):
Der heiden goͤtt’ an allen enden | Nur eitel teuffelsbilder sein.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
120, 2
(
rhfrk.
,
um 1435
):
Man mochte keyn heßlicher mensch erdacht han / Alle die yne an gesahen / die meynten es were der duffel.
Alberus
Ee iiijr
(
Frankf.
1540
):
Muscus marinus [...] teuffelsklo / beer lapp / gürtelkraut / neunheyl / neungleich.
Stambaugh, Milichius. Zaubert.
11, 20
(
Frankf./M.
1563
):
Die andern aber welche umbgehn mit mancherley Aberglauben der wort / kreuter / stunden / weissagungen / zeychen / und was solches teuffelspils mehr ist / die halten sie keyns wegs fuͤr Zauberer / sonder fuͤr kunstreiche leut.
Ebd.
28
:
Seid nuͤchtern unnd wachet / denn ewer widersacher der teuffel geht umbher wie ein bruͤllender Loͤw.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1563
):
Ein pfaff wil ein teuffel bannen. Welcher wil mir sagen, ob die pfaffen im pabstthuͦmb den teuffel oder er, der teuffel, sie, die pfaffen, gezwungen habe?
Perez, Dietzin
1, 130, 20
(
Frankf.
1626
):
Wenn aber eine Krae jhres Kopffs beraubt vnd wol zugerichtet ist / kan auch der Teuffel nicht mercken / ob eß ein Daub oder Krae gewesen.
Anderson u. a., Flugschrr.
27, 6, 7
([
Erfurt
1522
]):
Der Abtt. Lieber sag an wer bistu [...]. Do sprach der Munich. Jch byn der teuffel.
Ebd.
1, 7, 25
(
Leipzig
1520
):
Derhalben es von ym das tewffels cõsilium genent wordenn ist.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Leipzig
1537
):
Christus steige vom Grabe starck herfuͤr, | [...] Ein vberwinder des Deufels groß.
Ebd. (
Bautzen
1567
):
Hilff das wirs behalten mit vleiß, | Das vns der Teuffel nicht anstreiß.
Leman, Kulm. Recht (
Thorn
1584
):
Is synt wyb adir man dy myt tzoubernysse vmme gen. [...] das sy myt worten den tuvil tzu sich laden. dy sal man alle burnen.
Voc. Teut.-Lat.
f vjv
(
Nürnb.
1482
):
Edel geporn od’ tewfellssun.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
v. 1486
):
Du kumet, rosfeil und uberlast, | [...] Du kiteltuch, teufelsslucht
[Schimpfwort]
und rollfas.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
84, 4
(
Nürnb.
1548
):
Mein Tochter wirt vom Teuffel vbel geplaget.
Ebd.
205, 1
:
Lasts euch nicht [...] betruͤben / das man euch [...] fuͤr teuffels lerer helt.
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
1610
/
18
):
Ich wolt, daß dich der Teuffel holt.
Harsdoerffer. Trichter (
Nürnb.
1653
):
Teuffel. Der Anfaͤnger alles Unheils / der Suͤndenstiffter / Weltvergiffter / Seelenfeind und Lasterfreund / Luͤgendichter / Meuchelmoͤrder / Listbetruͤger / Trugeredner / der Menschen Anklaͤger. Der Zaubereystiffter / der stoltze Laͤstergeist / der schwartze Hoͤllenmohr / der Verfuͤhrer und Verleumder. Der reimet mit dem Zweiffel. Dieser boͤse Geist gebildet durch einen reissenden Wolff / durch einen bruͤllenden Loͤwen / durch einen Drachen und die alte Schlangen.
Roloff, Brant. Tsp.
1870
(
Straßb.
1554
):
Ob er [Balenicus] ein narr sei oder ein geck | Oder ob der Teüffel in ime steck | Der hatt mir so vil heimlicheit | [...] Das ich verirret bin daran.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Wan nache warent sú dem mer; | Und dar in fuͦr das túvel her.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
Der caplan von Britnow [...] ward von einem rat uf gruͤliche klag des tuͤfelsgelêrten probsts von Zofingen unverhoͤrt dem bischof von Costens ubergeben.
Bächtold, N. Manuel. Zugabe H. R. Manuel
315, 282
(
Zürich
1548
):
Hat dann der tüfel s’ross gefressen,
|
So fress er ouch den zoum grad mit!
hail. altvaͤter (
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
do fuͦr der tùfel in des marners sun.
Morrall, Mandev. Reiseb.
65, 16
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
Hie seyt er [...] von dem berg da der túffel unsern herren uff versuͦcht.
Ebd.
131, 25
:
Die
[Vögel]
singent und fliegent, das ich es glob, eß gang mit dem túfel zuͦ.
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
842
(
moobd.
,
A. 15. Jh.
):
Nu weste got daz Adam [...] vberwunden wurd mit chünfftigen anweygung des tewfels.
Munz, Füetrer. Persibein
253, 2
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Seinr sorg het er vergessen | gen disem tewfels gnos.
Schottenloher, Flugschrr.
70, 35
(
Landshut
1523
):
Peysz jm ein creutz jn arsch, so schleufft jm der Teufl nit hinein.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
30, 27
(
mslow. inseldt.
,
1534
):
Jśt durch [...] Zeügnuś bewaiśt, daś Hanns Stiml [...] geśagt hab, der Teüffel śey śein geśell.
Pfefferl, Weigel. Ges.
12, 33
;
28, 2
;
44, 29
;
Mieder, a. a. O. ; ; ; ;
Oorschot, Spee/Seifert. Proc.
466, 8
;
Peil, Rollenhagen. Froschm.
854
;
2783
;
6315
;
Reissenberger, a. a. O. ;
Froning, Alsf. Passionssp.
1141
;
J. W. von Cube. Hortus
130, 29
;
Harms u. a., Alberus. Fabeln
29, 32
;
81, 36
;
175, 24
;
Stambaugh, a. a. O.
20, 6
;
Jahr, H. v. Mügeln
1910
;
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
32, 9
;
Sermon Thauleri
8vb, 18
;
Schönbach, Adt. Pred. ; ;
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
304, 5
;
Henschel u. a., Heidin
1645
;
Gille u. a., M. Beheim
70, 167
;
76, 215
;
283, 91
;
Fischer, Folz. Reimp.
37, 30
;
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
183
;
201
;
214
;
Franck, Klagbr.
221, 36
;
222, 36
;
Reichmann, a. a. O.
71, 19
;
75, 19
;
141, 15
;
205, 19
;
Dietrich. Summaria
20v, 43
;
21r, 2
;
27v, 35
;
v. Keller, a. a. O. ;
Kehrein, a. a. O. ; ;
Gilman, a. a. O.
1, 239, 9
;
377, 5
;
378, 7
;
384, 2
;
Banz, Christus u. d. minn. Seele
1130
;
1905
;
Roloff, a. a. O.
1116
;
1511
;
1562
;
1821
;
Lemmer, Brant. Narrensch.
38, 43
;
Plant u. a., Main. Naturl.
303rb, 13
;
Barack, Zim. Chron. ; ;
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 602, 53
;
Baptist-Hlawatsch, a. a. O.
134
;
143
;
Reithmeier, B. v. Chiemsee ;
Staub, Qu. Wien ;
Vgl. ferner s. v.
1
, , ,  9,  3,  1,
1
 1,  1, (Adv.) 2,  1,  1,  2, (Adj.) 8, (Adj.) 11,  1,  14,  1, .
2.
›Dämon, böser Geist‹; im Unterschied zu 1 auch mit unbestimmtem Artikel und im Plural verwendet sowie oft mit unterscheidenden Attributen. Teils auch bezogen auf die Götter nichtchristlicher Religionsgemeinschaften: ›Abgott, Götze‹.
Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘ sowie berichtende Texte.
Bedeutungsverwandte:
 2, (s. v.  5),  12; vgl. , , ,  1,  1,  2.
Gegensätze:
 1, (s. v.  5).
Syntagmen:
die t. auswerfen / vertreiben
;
die t
. (Subj.)
jm. das herz abstossen, jm. die tugend angewinnen
›austreiben‹,
die t. um die sele kriegen, ein t. jm. in leib faren
;
jn. den teufeln zum opfer geben
;
der arme / böse / feige / greuliche / grimmige / grosse / kleine / scheusliche / schwarze / starke / weisse t., alle / tausend t
.;
die t. in der helle
;
der ban / fürst / herre der t., die anruferin / austreibung / hilfe / stimme der t., das spielgezeug der t., aller teufel namen
.

Belegblock:

Mieder, Lehmann. Flor. (
Lübeck
1639
):
Alles boͤs koͤmt vom guten her / aus Engeln Teuffel / aus Jungfrawen Huren.
Der weisse Teuffel ist aͤrger als der schwartze / Der weisse treibt Geistliche Laster / der schwartze treibt Suͤnden.
Luther, WA (
1536
):
Unser Deudscher Teufel wird ein guter weinschlauch sein und mus Sauff heissen, das er so duͤrstig und hellig ist, der mit so grossem sauffen weins und biers nicht kan gekuͤlet werden. Und wird solcher ewiger durst und Deudschlands plage bleiben (hab ich sorge), bis an den Juͤngsten tag.
Rueff, Rhein. Ostersp.
423
(
rhfrk.
,
M. 15. Jh.
):
LUCIFER [...] dicit sociis suis: | Nu hort, ir dufel groß und cleyn.
Palmer, Tondolus (
Speyer
um 1483
):
der berg vff beden siten was vol teufel / die hetten jserin brinende hacken [...] / do mit zogent sie die armen selen in die pin.
die bosen tufel die also miner arme sel treitent warent schwartz als die kolen ir augen branten als die furigen flammen Ir zen warent wiß als der sne mit ysen clawen vnd hetent flugel als die grifen.
Feudel, Evangelistar
127, 25
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
do iz obynt wart, do brochte man ym [Jhesus] vil lute dy tuvele an en hatten.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
53, 10
(
omd.
,
1487
):
Wÿe woll Salomon [...] angebett dÿe teúffel vnd apgotter der heÿdenn.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
13, 31
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
Dorynne [wustenunge] ist keyn tyr noch wazzer noch krutecht. Dort hort man stetis der tuvil stymme.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
196
(
Nürnb.
1517
):
Unter andern zeichen des waren gloubens setzt Marcus nach außtreibung der teufeln: Sie werden mit neuen zungen reden.
Thiele, Minner. II,
21, 240
(Hs. ˹
wobd.
,
15. Jh.
˺):
O gnaden richer, werder gott, | vertrib der starken túffel kräfft.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 360, 8
(
Hagenau
1534
):
Schlechstu eynen teuffel herauß / so solstu yhr zehen wider hynein schlagen.
Morrall, Mandev. Reiseb.
162, 15
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
Wann die túffel sind gar listig und falsch und erzoͤgend och das nit enist.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1373
):
an dem cristag schwuͦrn die pfaffen funf tiuffel von ir und die andern tiuffel stiezzen ir daz hertz ab.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
In disem capitel wurdt vermeldet vom teufel von Schiltach, auch ander dergleichen gespensten.
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
239
(
moobd.
,
A. 15. Jh.
):
Auch der Lucifer vnd die andern tewfl sind der natur guet beschaffen.
Quint, Eckharts Trakt. ;
Mieder, a. a. O. ;
Rueff, a. a. O.
279
;
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Österley, Kirchhof. Wendunmuth ; ;
Palmer, a. a. O. ;
Feudel, a. a. O.
13, 14
;
Enders, Eberlin ;
v. Tscharner, a. a. O.
8, 26
;
68, 25
;
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
293v, 21
;
Franck, Decl.
339, 24
;
Goldammer, Paracelsus
2, 426, 4
;
Rieder, Gottesfr. ;
ders., St. Georg. Pred. ;
Koppitz, Trojanerkr. ;
Sappler, H. Kaufringer
16, 149
;
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. ;
Vgl. ferner s. v. , ,  3,  3, (
das
1,  7, ,  5, .
3.
als Schimpfwort: ›schlechter, sündhafter, verachtenswerter Mensch‹; Ütr. zu 2.
Syntagmen:
j. ein t. heissen
;
ein böser / hoffärtiger / rechter t
.

Belegblock:

v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
,
1618
):
O, wie ein böser Teffel du bist! | Mit dir mag ich mich nicht bescheisn.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Herzliebe dochter! Du hast mir ain magdt geschickt, haist Engelge, die schick ich dir wider, dann sie ist kein engelge, sonder ain rechts deufelge.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
sô er [ainen iegleichen jungen menschen] gewehset und sein selbes ist, sô verkêrt er all sein tugent in untugent, dar umb haizt er dann ain teufel.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
117, 22
(
tir.
,
1464
):
Eintweders ein pischolf ist heilig oder er ist ain tiefl.
Qu. Brassó
4, 45, 30
(
siebenb.
,
1611
):
22. Sept. ist Wolkendörfer Burg mit 300 Menschen von des Bathori seinem Gesind oder mehr Teubelen verbrennt worden.
Anderson u. a., Flugschrr.
19, 15, 24
;
Vgl. ferner s. v.  3.
4.
phrasematisch als Interjektion
pfu / pfui teufel
zum Ausdruck des Abscheus,
was den teufel, teufels
... in Fragen zum Ausdruck der Verwunderung: ›was zum Teufel ...‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1530
):
Was den teuffel sollen mir denn die schluͤssel, so sie mir nicht die gnade geben koͤnnen, sondern ich mus zuvor die gnade verdienet haben fur Gott?
Ebd. (
1545
):
Ey pfu Teufel, wie hat sich der Bapstesel beschiessen.
Bachmann, Morgant (
halem.
,
1530
):
Do er die heren gsach, so der löw fuort, do sprach er: „Waz tŭffels ist das? [...]“
Vgl. ferner s. v. , .