teuern,
V.
1.
›jn. / etw. preisen, ehren‹; vgl.  145; vgl. auch:
H. Götz, Leitwörter des Minnesangs.
1957, 61
.
Obd.; älteres und mittleres Frnhd.
Bedeutungsverwandte:
2
 2; vgl.  1,  4,  13, ,
1
 1.

Belegblock:

Thiele, Minner. II,
13, 378
(Hs. ˹
nalem.
/
sfrk.
,
1470
/
90
˺):
vernempt mynn tagalt, die ist ungemessen. | wer das besinnet recht, | der sy geduͤrt unnd heis der unvergessen.
Niewöhner, Teichner
592, 7
(˹Hs.
önalem.
,
um 1433
˺):
mir ist von der welt gesait, | ubrig guot und erbarckait, | wie si ir diener tuͤr und rich.
Jaksche, Gundacker (
oobd.
, Hs.
1. H. 14. Jh.
):
welt ir dar um nemen gût | daz irz
[das Tuch Jesu]
dem chaiser gept? | ich gib iu dar um die weil ir lebt, | daz irz getiwert immer seit.
Thiele, a. a. O. II,
30, 336
;
Jaksche, a. a. O. .
2.
›den Wert e. S. veranschlagen, schätzen‹;
vgl.  12.
Bedeutungsverwandte:
 5; vgl.  23,  1,  1.
Wortbildungen
teurung
1 ›Veranschlagung des Wertes e. S.‹ (dazu bdv.:  9,  1).

Belegblock:

Rot
359
(
Augsb.
1571
):
Taxation, Beschetzung / anschlag / tewrung.
Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
189, 32
(
moobd.
,
1524
):
Ob aber jemands grundt oder guetter zu denselben geistligckhaitten verschaffen, vermachen und geben wurde, sollen dieselben grund geschetzt und geteuert und den freundten angepotten werden.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
17. Jh.
):
daselbs sollen si durch unpartheiisch leüt geteuert werden.
3.
›teuer werden, im Preis steigen‹;
vgl.  2.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  13,  15,  7, (V., unr. abl.) 3.

Belegblock:

4.
›selten, rar werden‹;
vgl.  3.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (V.) 1,  7,  2, (V., unr. abl.) 8, ,
1
.

Belegblock:

Stackmann u. a., Frauenlob
9, 13, 17
(Hs. ˹
nobd.
,
3. V. 15. Jh.
˺):
man muz den arzet holn | zu Rome und muz in koufen ho, | ez glüen der simonien koln. | der kirchen sang, daz tiuret nu.
5.
›sich auszeichnen; etw. religiös erheben, adeln‹;
vgl.  1.

Belegblock:

Stackmann u. a., Frauenlob
2, 4, 11
(Hs. ˹
omd.
/
shess.
;
14. Jh.
˺):
ich niure, tiure, stiure
(Ellipse des Objekts)
, hiure, viure
|
dâ nâch, des mîn wort dîn alter zêch.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
wie sein stoltzer leib | Von chindes iugent getewert hat | Sich wol mit maniger guten tat.