tenne,
der / die / das
,
ten,
der / das
;
–/-(e)n
.
– Nicht im Halem. belegt.
1.
›Dreschplatz, Dreschboden (im Freien und in der Scheune)‹; offen zu 4.
Syntagmen:
die t. fegen
;
auf dem t. weiz dreschen
;
der erdene t
.
Wortbildungen:
tenbos
›Dreschermahl‹ (17. Jh.),
tenplaz
(a. 1621),
tenstätte
(a. 1595).

Belegblock:

Ziesemer, Marienb. Ämterb.
38, 30
(
preuß.
,
1440
):
Of deme melczhawse: [...] item 80 scheffel gerste of deme thenne und ym troge.
Ders., Gr. Ämterb.
66, 34
(
preuß.
,
16. Jh.
):
item 3 scheunen vorm schlos und im hofe mit 5 thennen, die ligen yecz mit dem getreyde, das disz jar gefallen.
Sachs (
Nürnb.
1563
):
Hat sein wurffschauffel in der hend | Sein tennen zu fegn an dem end | Und wird den wäytzen sammlen ein | In die ewigen schewren sein.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
so das er auffzúg vnd paute ein alter dem herren got auff dem tennen hornan des iebuseers. [...] Wenn zuͦ den selben zeytten trasch er waitz auff dem tennen.
Löffler, Columella/Österreicher (
schwäb.
,
1491
):
Und die frúcht, so in dem selben gewindott werdent, sind súbberer und manglott der stainlin und schoͤllin, die der erdin tenn durch die droͤschung usslăt.
Rosenthal. Bedencken
10, 6
;
Winter, Nöst. Weist. , Anm.;
Siegel u. a., Salzb. Taid. ;
Öst. Wb.
3, 312
;
660
.
Vgl. ferner s. v.
1
 1.
2.
›Fußboden‹; offen zu 3.

Belegblock:

v. Tscharner, Md. Marco Polo
50, 13
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
di tenne der kamern di sint belegit mit golde, und ouch di tenne der kuniglichin wonunge sint belegit richlichin mit golde.
Hübner, Buch Daniel ;
Mayer, Folz. Meisterl. ;
Vetter, Pred. Taulers .
3.
›Fläche, Platz‹.

Belegblock:

Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1488
):
dann vor im was die Pegnitz ein zil zwischen Wirtzburger bistumb und Eistet, das vor Area, tenn, hieß.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
17. Jh.
):
Item soll ain iedweder seinen stall und hof vermachen und verzeunen [...]. wans
[Haustier]
aber auf eines andern thenne kombt und schaden thuet, soll er deme es zuegehört nach erkantnus den schaden bezahlen.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1654
/
68
):
da ist ain zechentstatl gestanden, ist das kuglmarch
[›Gebietsgrenze‹]
mitten über den tenn gangen.
Klein, Oswald
106, 4
;
4.
landwirtschaftlicher Arbeits- und Speicherraum oder -gebäude: ›Tenne; Scheune, Speicher‹.
Syntagmen:
etw. in den t. füren / geben / hinabwerfen
.

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
758, 5
(
preuß.
,
1446
):
Kornhuws: [...] item 2 leste weysse in der huwsschewnen, im stro und uffim tenne.
Sachs (
Nürnb.
1560
):
Das weiß ich nit, ob sie mich vorn | Oder hindn im hauß hat geborn, | In stuben, kammer oder dennen.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Durch solch neperloch schob er das brinendt wachsliechtlin und warfs in den tennen hinab, darin vil stro und unaussgedroschner fruchtgarben lagen.
Kollnig, Weist. Schriesh.
308, 12
;
Gille u. a., M. Beheim
276, 13
;
Kurz, Murner. Luth. Narr ;
Löffler, Columella/Österreicher ;
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 52, 21
;
Winter, Nöst. Weist. ;