tenk,
Adj.;
zu
mhd.
tenc
›link‹
().
– Fast ausschließlich oobd. Belege.
1.
›link, linksseitig‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1.
Gegensätze:
(Adj.) 3, .
Syntagmen:
der tenke arm / fus, die tenke brust / hand / seite, das tenke bein / or
.
Wortbildungen:
tenkfus
›Linksfuß, ein Meertier‹,
tenkseitig
(dazu bdv.: ).

Belegblock:

Eis, Albrants Roßarzneib.
131, 14
(
sböhm.
, Hs.
14. Jh.
):
Fur die selbigen wurm sprich den segen drey stund dem ros in das tenk ar.
Gille u. a., M. Beheim
110, 124
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
ain plutigs swert zu vechten | Trug er in seiner tenken hand.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
wan daz herz hât zwai kämerlein, daz ain gegen der rehten seiten und daz ander gegen der denken.
Cricos mag ain denkfuoz haizen, wan sam Aristotiles spricht, daz ist ain mertier [...] hât auch den rehten fuoz klain und den denken grôz, und dar umb wenn ez gêt, sô tregt ez seinen leip zemâl auf dem denken fuoz.
Schmitt, Ordo rerum
728, 20
(
oobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Sinistrorsum lencksitig denchseitig.
Gereke, Seifrits Alex.
8795
(
oobd.
, Hs.
1466
):
man gab im
[Alexander]
in die zesem hant | ein guldein zeptrum alczuhant | und in die tenkchen hant sein | ain aphel guldein.
Buijssen, Dur. Rat.
33, 24
(
moobd.
,
1384
):
seyd Christus mit dem sper gestochen ist in die tenken seitten.
Gille u. a, a. a. O.
110, 22
;
Eis, Wahrsagetexte
29, 37
;
Pfeiffer, a. a. O. ; ;
Klein, Oswald
1, 99
;
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. ; ; ;
Eis, Gesundheitsl.
171, 17
;
Winter, Nöst. Weist. ;
Wackernell, Adt. Passionssp. St. II,
2121
;
Schmeller/F.
1, 524
;
Öst. Wb.
4, 1489
.
Vgl. ferner s. v. (Adj.) 4.
2.
›unaufrichtig, falsch‹; Ütr. zu 1.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2.
Gegensätze:
 4.
Wortbildungen:
tenkisch
.

Belegblock:

Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
got, der sendet in ein erlöser, hies Aioth, von Beniamin pürtig, was denk.
Bauer, Imitatio Haller
59, 2
(
tir.
,
1466
):
die pösen geist die sint v̈beral [...] czue der gerechten seiten vnd czue der tenkgen seitten.
Klein, Oswald
63, 17
(
oobd.
,
1416
):
Tenkisch ze sehen weisst mich das, | wann mir gerecht ie was gehass, | wie si vor trüg zwen sinwel knöpf.