teilung,
die
;
-Ø/-en
.
1.
›Zerteilung, Zerstückelung; Abtrennung‹; häufig auch bezogen auf einen Zustand: ›Geteiltsein‹; in der Mathematik: ›Division‹ (
Schirmer, Wortsch. Mathematik.
1912, 71
); selten auch metonymisch: ›abgespaltene Gruppe‹; bei Kepler auch: ›Teilstück‹ (
A. Götze, Anfänge einer math. Fachspr. in Keplers Deutsch.
1919, 186
);
offen zu 2; zu  1.
Bedeutungsverwandte:
,  1; abgespaltene Gruppe:
1
 3, .
Syntagmen:
t. haben
›geteilt sein‹,
one t
. ›ungeteilt‹;
in t. sein
›zerstreut sein‹.

Belegblock:

Luther, WA (
1522
):
sieben und funff ist auch zwoͤlff, item drey und newn, eynß und eylffe; Aber die stuͤck sind ungleych und ist nit artt der gleychen teylung
(›Teilung in Faktoren‹).
Anderson u. a., Flugschrr.
3, 10, 3
(
Wittenb.
1525
):
das der teuffel durch seynen diener Ciclop gerne wolt [...] secten / rotten vnd teylung unter euch auffrichten.
Gille u. a., M. Beheim
76, 274
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Die sibent ist, das er uns lost | dar umb, das aller unser trost | und lieb czu im wer eine | Und unser lieb chain tailung het.
Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
v. 1496
):
Das ist das wir gelauben sulln | Trivaltig einen Got | Und ware eynikeit yn der trivalt, ist not, | On deilung der person.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
IAcob knecht gotts vnd vnsers herren ihesu cristi: send gruͦß den .xij. geschlechten die do seind in teylung.
Rot
336
(
Augsb.
1571
):
Particion, Theylung / so das gantz inn seine stuck oder theyl zertheylet wirt.
Jostes, Eckhart
88, 25
;
Stoltzius, Chym. Lustg. ;
Goldammer, Paracelsus
2, 88, 7
;
Strauch, Par. anime int.
40, 12
;
Franz, Müntzer Schrr.
221, 19
;
Rupprich, Dürer ;
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
114, 25
;
382, 8
;
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. ;
Höver, Bonaventura. Itin. A
97
;
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
107, 36
;
Vgl. ferner s. v.  1.
2.
›Einteilung, Unterteilung, Ordnung‹; vgl. auch
A. Götze, Anfänge einer math. Fachspr. in Keplers Deutsch.
1919, 185
.
Bedeutungsverwandte:
 26.
Syntagmen:
die t. des buches, der buchstaben / rede
.

Belegblock:

Mendthal, Geom. Culm. (Hs. ˹
preuß.
,
A. 15. Jh.
˺):
Dy teylunge des buches vnd ouch eyn vorredde, wy man vornemen sal mancher hande ding, das dys buch ynne hot.
Gille u. a., M. Beheim
22, 48
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
die stund ist auch Saturnus, der planet, | und der Saturnus in dem Lewen iste. | die tailung der zwelf hauser
(›Sternzeichen‹)
aneget.
Kohler, Ickelsamer. Gram. (wohl ˹
Augsb.
1. Dr. 16. Jh.
˺):
Wie ain leib hat seine gelencke vnd glider, dadurch alles ordenlich vn̄ vnterschidlich an ainander hangt. Also hat die rede jre foͤrmliche ordnung vnnd taylung.
Niewöhner, Teichner
564, 2622
(Hs.
moobd.
,
n. 1400
):
menschen, vogel, wurme, tier, | da hat ains nicht des andern gier | und sind ungeleich gestalt. [...] Do sprach si: ,meiner alten ler | pistu aber nicht geflizzen. | warumb wiltu tailung wissen | von den dingen naturleich?‘
Rosenthal. Bedencken
24, 19
;
Stambaugh, Milichius. Zaubert.
21, 3
;
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
118, 11
;
Kohler, a. a. O. ; .
3.
›Erbteilung, Zerteilung und Austeilung eines Nachlasses; Güterteilung‹;
zu  3.
Bedeutungsverwandte:
 2, , .
Syntagmen:
t. empfangen
,
jm. t. tun; jm. etw. an rechter t. fallen
,
etw. in die t. bringen / geben
;
die t. der güter
;
die gemeine / gleiche / gütliche / rechte / rechtliche t
.

Belegblock:

Röhrich u. a., Cod. Dipl. Warm.
4, 501, 23
(
omd.
,
1433
):
die erbar frauwe Lucia Kiliensche hot geteilit und geschichtit alle ire gutere [...] und in der teilunge und schichtunge wurden alle schulde gerechent und beczalit.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
136, 20
(
thür.
,
1474
):
Worden abir solliche syne vorgestalten geczugen obinberurt [...] by sollicher absunderunge unde teylunge [...] teydingeslute.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
1539
):
Waͤr der mutter gut, so sy nach der theylung v̈berkompt, nach irem abgang erbenn solle.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern (
halem.
,
1628
):
So die [amptlüt] aber uff begehren usserthalb der ampteren zu geltstagen, gastgrichten, sprüchen, theylungen, uff augenschyn, spaͤn und stoͤß oder zu anderen derglychen extraordinarien sachen ußryten muͤssend, soll jedem für ihn und den diener 8 ℔ gebuͤhren.
Rennefahrt, Zivilr. Bern (
halem.
,
1615
):
Von erbschafft der ehelüthen in anderer ehe, wann das ehewyb vor dem nachgehnden ehemann stirbt und guͦt verlaßt, so ihra in der theylung worden.
Köbler, Ref. Franckenfort
41, 17
;
Österley, Kirchhof. Wendunmuth ;
Röhrich, a. a. O.
423, 25
;
468, 11
;
Ermisch, Freib. Stadtr. ; ;
Kisch, Leipz. Schöffenspr. ; ;
Welti, a. a. O. ; ;
Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen ;
Köbler, Stattr. Fryburg ; ; ;
Roth, E. v. Wildenberg ;
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
43, 17
;
89, 5
;
Vgl. ferner s. v. ,  8, .
4.
›Austeilung, Verteilung‹;
zu  4.
Syntagmen:
die t. des geldes
.

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
540, 1087
(
Magdeb.
1608
):
DEr Fuchs fuͤr sich ein wenig nam
(von der Beute)
/ | Trug das ander alles zusam / | Vnd sprach: Das gehoͤrt ewer sterck / | Jhr habt angefangen das Werck / | Vnd die groͤste Erbeit gethon [...] Der Lew lacht den Fuchs freundlich an / | Vnd sprach Du allerliebster Mann / | Deine theilung ist lobens werth.
UB Zug
2104, 41
(
halem.
,
1517
):
Und es kaͤmm, das ein gmeint gelt teilte, und welicher dann gelt von einer gmeint naͤm, selb sol ein jar vor der teilung und ein jar darnach inn einer gmeint sin.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
91, 9
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
Ez ist zesagen, daz die fröde der gotlichen schouwunge also übermitz teilunge der gotlichen craft alse behalten wart in dem gemüet Christi.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
64, 27
;
Ermisch, Sächs. Bergr. ;
Köbler, Ref. Nürnberg
246, 10
;
Vetter, Pred. Taulers ;
Welti, Stadtr. Bern .
5.
›Urteil‹;
zu  6.
Syntagmen:
die t. des gerichts
.

Belegblock:

Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
,
1. Dr. 15. Jh.
):
Item inne dem so viel die teilonge des gerichts of unsern herren von Limpurg und der sinen, so das he uß der burg ginge, das gericht zu besitzen.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
231, 9
(
thür.
,
1474
):
unde denne dy von [Molauw] nach der teylunge zcu deme gelobe vor den schaden neyn gesprochin habin.
6.
›Urkunde über eine Besitz- bzw. Erbteilung‹; Metonymie zu 3.

Belegblock:

Rennefahrt, Zivilr. Bern (
halem.
,
1617
):
Was demnach ihre rhats pfläg betrifft, wie sy sich gegen habhafften persohnen, so vor ihnen zethuͦn, wie ouch der schryber in ververtigung der teilungen zuͦ verhalten, soll es by dem in der statt satzung ußgetruckten puncten und lütherung blyben.
7.
›Teilhaberschaft‹;
zu  5.
Syntagmen:
etw. in die t. bieten
.

Belegblock:

UB Zug
701, 127
(
halem.
,
1472
):
Ouch, wer des gotzhuß guͦt wil verkouffen, der sol das bieten in die teilung und darnach uff die widrett, und, wa er das nút tuͦt, so mags einer dem andern abziehen.
8.
›Vorrichtung zur Verteilung des Wassers‹.

Belegblock: