taufen,
täufen,
V.
Die Form
täufen
ist die seltenere, sie ist im Oobd. nicht belegt.
1.
›jn. / etw. in Wasser oder eine andere Flüssigkeit eintauchen‹.
Syntagmen:
jn. in heisses wasser t
.

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
575, 2179
(
Magdeb.
1608
):
Darumb ward bedacht / | Wie ein Kunst wuͤrd zuweg gebracht / | Dardurch man sie [Ratzen] alle koͤnt teuffen / | Jn dem Weserstrom gar erseuffen.
Thiele, Minner. II,
31, 95
(Hs. ˹
md.
/
rhein.
,
1. V. 15. Jh.
˺):
ey wie dicke hait ir hant | die swerde gedeuffet in bludez bade!
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
Als du issest und trinkest, do solt du einen ieklichen bis toͧffen in sinen
[Christi]
minne wunden.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Nach verbrachtem êbruch ist die störchin ins feld zu ainem brun geflogen, hat sich alda tauft und abgewaschen.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
69, 815
;
Oorschot, Spee. Trvtz-N.
253, 17
;
Strauch, Par. anime int.
83, 3
;
135, 17
.
2.
›jn. rituell in Wasser eintauchen bzw. mit Wasser besprengen‹; im besonderen: ›jm. das Sakrament der Taufe spenden‹; bezeichnet auch die Wassertaufe Johannes des Täufers im Jordan;
vgl.  1.
Syntagmen:
jn. auf den namen Jesu / in dem heiligen geiste t
.,
sich t. lassen
;
mit wasser t
.;
der getaufte jude
.
Wortbildungen:
täufling
,
taufung
; vgl. ferner unter  1.

Belegblock:

Luther, WA (
1522
):
Jch teuffe mit wasser, aber mitten unter euch ist er getretten, der mit fewr teuffett.
Froning, Alsf. Passionssp.
7207
(
ohess.
,
1501ff.
):
do ich [Johannes der teuffer] en [der herre] daufft yn dem Jordan, | do thet sich uff an alle wane | die oberste hymmelporten.
Anderson u. a., Flugschrr.
19, 6, 7
([
Eilenb.
]
1524
):
Wer nicht getaufft wirt ym wasser / vnd heiligen geiste / wirt nicht kommen yns reich Gotes.
Dietrich. Summaria
25r, 5
(
Nürnb.
1578
):
Vnnd ist dise predig sonderlich zu mercken wider die Widertauffer / so die kinder darumb nit tauffen woͤllen / das sie es dafuͤr halten / sie glauben nit.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
won daz sont ir wissen fúr war daz wir aͤllú des túvelz kint sint e daz wir getôffet werdent.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Dieses frölin ist noch desselbigen tags umb ain uhr nach mittag zu S. Martin geteuft und Johanna genennt worden.
Buijssen, Dur. Rat.
35, 2
(
moobd.
,
1384
):
Wenn daz volkch waͤnt, si wuͤrden mit dem sprengen anderwaid gerainigt von den sunden, wann doch offen ist daz niemant zwıͤr getauft werden mag.
Piirainen, Stadtr. Sillein
35a, 35
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
Here dv host mich getavfet | mit deym roten var pluͤde.
Quint, Eckharts Pred. ; ;
Strauch, Par. anime int.
9, 4
;
Reichmann, Dietrich. Schrr.
109, 17
;
109, 28
;
110, 7
;
110, 10
;
Dietrich. a. a. O.
19v, 29
;
Morrall, Mandev. Reiseb.
71, 11
;
83, 16
;
Vock u. a., Urk. Nördl.
2307
;
Andreae. Ber. Nachtmal
36r, 4
;
Reithmeier, B. v. Chiemsee ;
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 124
;
Vgl. ferner s. v. ,  1,  5.
3.
›jm. / etw. einen Namen geben, jn. / etw. nennen‹;
vgl.  1.

Belegblock:

Opitz. Poeterey
41, 14
(
Breslau
1624
):
Wann her das Sonnet bey den Frantzosen seinen namen habe / [...] weiß ich anders nichts zue sagen / als dieweil Sonner klingen oder wiederschallen [...] heist / diß getichte vielleicht von wegen seiner hin vnd wieder geschrenckten reime / die fast einen andern laut als die gemeinen von sich geben / also sey getauffet worden.
Brandstetter, Wigoleis
196, 17
(
Augsb.
1493
):
Wigoleis bin ich getaufft.
A. à S. Clara. Deo Gratias (
Wien
1680
):
Wienn
[blieb]
ohne Pest / als kan es niemand anders als ein Wunderwerk tauffen.