tau,
der
,das
;-es/-e, -en
.›Morgentau‹, teilweise metonymisch für die feuchte Wiese am Morgen bzw. metaphorisch für den frühen Tag; in religiösem Kontext häufig als Metapher für die Gnade Gottes.
Bedeutungsverwandte:
.Syntagmen:
der t.
(Subj.) fallen
; t. der barmherzigkeit / gnade, t. des maien, t. und regen
; kül als ein t
.; der frische / gläserne / himlische / küle / süsse / weisse t
.Belegblock:
Die Taue sinken nieder, beperlen Laub und Gras.
ich [...] mich hab offtmahl in dem frischen taw von einer seiten zur andern gantz nackend umbgeweltzet.
des touwes sprengel durch sie [blumen] gink.
daz selbe hymel prot viel von hymel ze allen zeiten mit dem tawͤ.
Dein firde wirdikeit, jungfraw, | Dar mitu wert beflossen, | Ist daz du mit der gnaden taw | So reilich wurd begossen.
diser tav machet ie | clar augen, ein zarts an ge sicht.
Er aber ir warhafft bekennet, | Nie baser ihm gewesen wer, | Denn in dem fewer, da wer er | Gesessen, wie in eim külen thaw.
Dann on ein sunn ist der leib nit, und also on regen und tau auch nit, darumb so müssen sie beide do sein.
únser herre Got ist daz hymelsch tow von dem dú sel fruhtbar wirt.
Taw wirt auz gar behendem zartem wäzrigem luft, der sô lind und sô zart ist, daz er die kelten des miteln reichs des luftes niht erleiden mag.
Ain graserin durch külen tau | mit weissen, blossen füsslin zart | hat mich erfreut in grüner au.
Vndankchparchait ist ein prinnunder wint, der da trukent den prunnen der güttichaitt, das taw der parmherczichait vnd den flus der gnaden.
So muest gar all seinr veinde macht | vor im zerschleiffen als taw an haisser sunnen.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
307, 1439
; Opitz. Poeterey
42, 12
; Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
147
; Sudhoff, a. a. O. ;
Harsdoerffer. Trichter ;
Pausch, Ital.-Dt. Sprachb.
103, 28
; Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 124
;