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tasche,1
tesche,
die
,der
;–/-n
.1.
›Behälter aus verschiedenen flexiblen Materialien zum Umhängen oder Tragen am Gürtel für den Transport und zum Aufbewahren besonders von Geld und Briefen‹; speziell im Bergbauwortschatz: an einer Kette befestigtes Behältnis zum Ausschöpfen von Wasser ().Phraseme:
˹jm. die tasche aufschneiden / austrotten / lausen / leren / räumen / reinigen
; jm. etw. aus der tasche kippen
˺ (jeweils für ›jn. bestehlen‹); ˹jm. zu der tasche liegen, jm. in der tasche sitzen
˺ (jeweils für ›jm. finanziell zur Last fallen‹); stab und tasche nemen
(›auf Pilgerfahrt gehen‹); jn. lieben auf der seite da die tasche hängt
(›jn. wegen seines Geldes lieben‹); der winter jn. in der tasche seren
(›finanziell unter dem Winter leiden‹).Syntagmen:
jm. die t. tragen
; etw.
(Subj.) jm. aus der t. ragen
; etw. aus der t. brechen / verzeren / ziehen, etw. in die tasche stossen, jm. etw. aus der t. nemen
; die alte / beschlagene / elfenbeinerne / geschnittene / langgeharte / lederne / lere / rote / samtene / silberne t
.Wortbildungen:
taschenband
taschenbeutel
taschenflicker
taschenkunst
taschenmesser
taschenraumer
taschenspieler
taschenwerk
Belegblock:
˹In Sprichwörtern:
Aus lerer tasschen [ist] bose gellt zelen.
Es ist nicht gut gelt zelen aus lediger taschen und trincken aus lediger kandel.
Eym yeden gloubt so vil die welt | Als er hat jnn sinr taͤschen gelt
.˺
Dem vatter auch die taͤschen luß, | Win vnd brot trag heimlich vß.
varent paffen
[...]
vnde pelgrimen, de staf vnde taschen von irm pferrer genomen hant. nicht allein das Hauß sauber vnd rein zu halten / sondern auch den Gaͤsten die Beutel vnnd Taschen zu reinigen.
Wem hie syn tessche wirt geleret | der ist den luden gar unwert.
habe er
[...]
dasselb sägklin in sein taschen geschoben. und do der knabe entslief, do rackete ime der brief us der deschen.
Nun truͦg man zū derselbigen Zeit langgeharte Teschen, als die Koͤcher sein.
Der herre uss ainer teschen brach | daz raine gold so lobesan.
er zach aus dem puesem sein | ain helffenpainen teschlein.
er und sein vetter haben ain schwäre daschen mit geld.
si macht lër die täschen, sie lërnet stelen.
Loesch, Kölner Zunfturk. 2, 454, 10 u.
21
; Peil, Rollenhagen. Froschm.
119, 2335
; Karnein, Salm. u. Morolf
231, 5
; Rupprich, Dürer ;
Sappler, H. Kaufringer 8, 274 u.
13, 309
; Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
846, 40
; Schib, H. Stockar
170, 10
; Pausch, Ital.-Dt. Sprachb.
114, 28
; Bastian u. a., Regensb. UB
862
; Bücher, Berufe Frankf.
1914, 38
.2.
›weibliches Geschlechtsteil‹.Phraseme:
die untere tasche
›weibliches Geschlechtsteil‹.Belegblock:
Wan so die puben sie [meid] benaschen | Und in grübeln nach der untern taschen.
3.
Schimpfwort, besonders für eine Frau; Ütr. zu 2.Syntagmen:
alte / faule / löchrige t
.Belegblock:
liebes Gredel, zeuch die rüben auss! | [...] get, ir faule tasch! die schüssel wasch!.
Ir alten sekch verflissen, | ir alten taschn, ir seit unselg!
wie kan er in dan zu eim alten weib machen oder zu einer daschen.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
24, 14
; 4.
›Dachziegel‹.5.
›Taschenkrebs (cancer pagurus)‹.Bedeutungsverwandte:
.Wortbildungen:
taschenkrabbe
Belegblock:
Ihr [die Krebs] Trumschleger [...] Was ohn ein Krebsschwantz wie ein Tasch / Wie ein Spinn vnd Pulverflasch / Schwartzbraun gepockelt mannigfalt.
6.
›Tränensack‹.Belegblock:
In der [tasche], die jm [mensch] vornen vnder augen hangt / darin ligen ander leut laster / aber in der [tasche] die zu ruck hangt vnser laster verborgen.