tappen,
V.;
zu (
der
).
1.
›unsicher nach etw. / jm. tasten, etw. greifen‹.
Phraseme:
auf etw. tappen
›auf etw. deuten‹,
nach jm. tappen
›nach jm. suchen; mit der Waffe auf jn. zielen‹.
Bedeutungsverwandte:
,  12.
Syntagmen:
mit den händen t., nach etw. t
.

Belegblock:

Luther, WA (
1531
):
in der Theologia und in der Goͤttlichen weisheit gilt weder hoͤren noch sehen, weder tippen noch tappen.
Ebd. (
1538
/
40
):
Ehr [der windt] lest sich wohl horen, und wenn jemands darnach tappet, so lest er sich nicht finden.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
642, 4268
(
Magdeb.
1608
):
Die Froͤsch abr griffen tapffer an / | Tapten nach dem Fehnlein vnd Mann.
Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Der Storch thet mit dem Schnabel dappen, | Kund von der speise nichts erschnappen.
Sachs (
1550
):
Derhalben muß die leut ich fliehen | Und in die schlupffwinckel einziehen, | Das nicht die schergen nach mir dappen.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
216, 10
(
Nürnb.
1548
):
Mit den henden kanst du es [das wort] nicht dappen / so wirst duß in keinē korb oder sack nicht fassen.
Peil, a. a. O.
662, 4903
;
Kurz, a. a. O. ;
Franz, Müntzer Schrr.
301, 24
;
Jörg, Salat. Reformationschr.
136, 21
;
2.
›sich unsicher vorwärts bewegen, vortasten, umherirren‹.
Syntagmen:
im finstern t
.;
hin und wieder t
.

Belegblock:

Kehrein, Kath. Gesangb. (
Bautzen
1567
):
Leucht vns HErr Christ du wares licht, | Das wir im finstern tappen nicht.
Sachs (
Nürnb.
1562
):
Fuhr mutter-nacket auß dem betth | Und hin und wider dappen thet.
Kurz, Murner. Luth. Narr (
Straßb.
1522
):
O gickenheintzen, lieben lappen, | Meint ir also ins muͦß zuͦ dappen.
Jörg, Salat. Reformationschr.
775, 28
(
halem.
,
1534
/
5
):
Jtem / so was der graben obgemellt gantz us gfûllt gsyn / mit lüten / [...] die nun by der nacht wider uß dem graben tapetend.
Päpke, Marienl. Wernher ;
Jörg, a. a. O.
136, 21
;