tanzhaus,
das
;
–/-er
+ Uml.
›Vergnügungsstätte, Tanzlokal, Theater‹. Häufig fungierte das Rathaus auch als städtisches Tanzhaus, daher auch: ›Rathaus‹. In religiösen und didaktischen Texten oft einen Ort sündhaften Treibens bezeichnend, dann im Unterschied zu:  1;
zu  12,  1.
Phraseme:
die andacht auf dem tanzhaus suchen
.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .
Syntagmen:
auf das t. gehen
.

Belegblock:

Neumann, Rothe. Keuschh.
384
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
man mercket uch in der kirchen mer | dan ab ess in eim dantzhuss were.
Fastnachtsp. (
nobd.
1529
):
Was ist das für ein hadery, | Als ob es hie ein danzhus sy?
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1536
):
anno 1527. jar, als man zu gewonlicher zeit den burgermaistern schwert, da ward in ainem klainen rat erkennt und an die zunftmaister begert, daß sie einmuetig auf das Dantzhaus zu andern zünften gon und da schweren.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Die [bischove] mochten das kawm mit mue zewegenpringen von den vonn Kollen, wann sy das guet von den scheffen abgetzogen und in ir tantzhaws gefurtt hetten.
Drescher, Hartlieb. Caes. (
moobd.
,
1456
/
67
):
alle totten, die man vand in den kirchen oder in iren hew͂sern, die schinen und lau͂chten alle als weisz als der snee, die aber in den tabernen, in den tanczhew͂sern oder su͂nst an den glusten funden wu͂rden, die warn swerczer dann die verprunnen koln.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Zwô stet, Herculanum und Pompei genant, sind verprunnen, dieweil alles volk im spilhaus und tanzhaus saß, da es seiner kurzweil pflegt, sach den spilleuten zue.
Schmidt, St. Kastorst.
2, 337, 33
;
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
71, 2
;
Thür. Chron.
6v, 23
;
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 755, 16
;
Drescher, a. a. O. ; ;
Zingerle, Inventare ;
Schwäb. Wb.
59
f.;
Vgl. ferner s. v.  3, .