türmeln,
V.;
häufiger auch mit Metathese:
trümmeln
;
zu
mhd.
türmeln, turmeln
›schwindeln, taumeln‹
().
›taumeln, schwanken, ein Schwindelgefühl empfinden‹; ›schläfrig sein, dösen‹; bei Gegenständen: ›wackeln, schwanken‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. , ,  3, , .
Wortbildungen:
˹
turm
(Adj.),
türmisch
(a. 1528),
trümlig
(auch
-lecht
)˺ ›schwindlig, betäubt, schläfrig‹,
türmelkopf
›ungeschickter Mensch‹ (a. 1575),
turmeln
(
das
) ›Gewimmel‹ (im Beleg: ›Gemetzel‹),
turmelung
›Wirbelwind‹ (dazu bdv.: , , ),
turmen
›ein Schwindelgefühl hervorrufen‹ (dazu bdv.:  1),
trümmel
›Schwindel‹,
trümselig
(a. 1620).

Belegblock:

Bergmann, Ambr. Liederb. (
Frankf.
1582
):
Ich dürmel wie ein gans herein, | das mir der schedel kracht, | Das schafft allein der gute wein.
Gille u. a., M. Beheim
117b, 40
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Und [Maria] nam fröulich [...] | an iren arm irn lieben sun | und trug in in Egipten fun | disem greulichen turmeln.
Matthaei, Minner. I, (Hs.
15. Jh.
):
an der stunt ez da gerachte | daz mir von slaff begonde tuͤrmeln.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
helias steig auff durch die turmelung
[
Dietenberger
1534:
sturm windt
;
Eck
1537:
windsbraut
;
Froschauer
1530 /
Luther
1545, 2. Kön. 2, 11:
wetter
]
in den hymel.
V. Anshelm. Berner Chron. (
halem.
,
n. 1529
):
Im ringen erwuscht Jaͤtzer ein haͤmerli, und schluͦg si an kopf, dass si trimlet.
Koppitz, Trojanerkr. (Hs. ˹
noschweiz.
,
15. Jh.
˺):
Die stang ward im trümlen gar | Abygelnn hin und har | Vast verre von der hand.
Maaler (
Zürich
1561
):
Einen Trümlig machen / Einem das haupt verwirren / Wirt vō weyn geredt.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
wie er über die Tonowbrucken geen wellen [...], ist im der trumel in kopf kommen, und hat also anfahen schwanken.
Er [diener] wardt so vol, als die herrn darvon wolten, das er von eim ort zum andern drumlet.
Klein, Oswald
17, 44
(
oobd.
,
1410
):
Derselbig wurm pringt geren sturm, | vach ain quart mit des zirkels furm, | ob du wirst durm, so tü doch nicht verzagen.
Haage, Hesel. Arzneib.
13r, 2
(Hs. ˹
noobd.
/
md.
,
E. 15. Jh.
˺):
Wem si aber turmen oder dizzen, die oren, der nem die pinczen und mul sie und treuf den safft in die oren.