tölpisch,
tölpet,
törpelisch,
tülpisch,
Adj.
›ungeschickt, grob, einfältig, tölpelhaft (von Personen, Haltungen und Handlungen)‹;
Phraseme:
mer stölpisch dan tölpisch
›ebenso unsinnig wie ungeschickt‹.
Bedeutungsverwandte:
 2,  7,  6,  2, (Adj.) 10,  1, ,  1, , , , .
Syntagmen:
etw
. (z. B.
ein irtum
)
t. sein
;
t. anklopfen, sich t. zum wein halten
;
etw
. (z. B.
das kreuz
)
t. tragen
;
der tölpische fischer / irtum / man / schäferknecht / teufel, die tölpische erfarenheit / gebärde, die tölpischen leute / pfeifer
.
Wortbildungen:
tölpischerweise
›dummerweise‹.

Belegblock:

Mieder, Lehmann. Flor. (
Lübeck
1639
):
Mancher schleifft / hebt vnd traͤgt sein Creutz so vngeschickt / letz vnd toͤlpisch / das sich zu verwundern.
Luther, WA (
1520
):
Ich halt auch, das solche tzeddel, sonderlich tzu Rom und bey aller vornunfft, mehr tolpisch dan stolpisch werde angesehen.
Ebd. (
1525
):
Daruͤmb den Juͤden als eim groben tolpischen volck waren die bilder allein verbotten.
Ebd. (
1540
):
Papa ipse dicit: Qui vult propter sua benefacta gerhuͤmet sein, das ist tolpisch.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
550, 1391
(
Magdeb.
1608
):
Der plumper / toͤlpscher / loser Fischer.
Stambaugh, Friederich. Saufft.
31, 19
(
Frankf./O.
1557
):
Woher kompts denn? Gewißlich nirgents her / denn von dem groben / toͤlpischen / sewischen Teuffel / dem leidigen Sauffteuffel.
Dedekind/Scheidt. Grob.
89, 6
(
Worms
1551
):
vil vnfoͤrmlicher sitten / vnd doͤlpischer geberde.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
114, 7
(
Frankf./M.
1568
):
Jch fahr herauß mit wort vnd that | Toͤlpischer weiß / folg keinem raht.
Maaler (
Zürich
1561
):
Vngeschickt vnnd toͤrpelisch sein.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1602
):
Eine junge diern und bawren mägdlin ward mit einem auch jungen fantasten und dölpischen schäfferknecht [...] behengt.
Anderson u. a., Flugschrr.
19, 15, 10
([
Eilenb.
]
1524
):
das ist ein mechtiger grober tuͤlpischer yrthum.
Sachs (
Nürnb.
1528
):
Nach dem sah ich zwen dölpet pfeiffer.
Ebd. (
1552
):
Sie hat ein grobn, dölpischen man, | Der nichtsen denn eyfferen kan.
Ebd. (
1559
):
Wer klopffet also dölpisch an?
Turmair (
Nürnb.
1541
):
die si sonst für die barbaros, das ist für grob, wild, tölpisch leut hielten.
Dietrich. Summaria
24r, 7
(
Nürnb.
1578
):
kein jrrthumb ist so toͤlpisch / es finden sich leut / die jns gefallen lassen.
Sudhoff, Paracelsus (
1529
):
sie [arzet] haben nit gelernt das sie lernen solten, sonder von inen selbs aus der dölpischen erfarenheit ir arznei in ein brauch gebracht.