suspendieren,
V.;
aus
lat.
suspendere
›aufhängen‹
mit Übertragungen (
Georges
2, 2977
).
›(jn. / etw.) aufhängen‹ (im eigentlichen Sinne); ütr.: ›jn. als Reaktion auf eine ihm vorgeworfene Irregularität suspendieren, zeitweilig seines Amtes entheben, durch Suspension strafen‹; ›etw. (amtliche, darunter administrative und rechtliche Tätigkeiten) bis auf weiteres aufschieben, verzögern, anhalten bis verbieten‹.
Seit dem ausgehenden 15. Jh.
Bedeutungsverwandte:
anhenken
 1; 2,
aufhenken
 1; 4,
aufschlagen
 1; 17,
aufschürzen
 3; 4,
aufziehen
 1; 13,
1
säumen
 3,
verbieten
,
verziehen
.
Wortbildungen
suspension
›als Strafe gemeinte Amtsenthebung‹; ›als Verzögerungsmaßnahme genutzter Einwand in rechtlichen Verfahren‹ (dazu bdv. bzw. Orientierungsfeld:
advocation
 1,
aggravation
 2,
aufschlag
 10,
aufzug
 6,
längerung
 2,
pen
 2,
strafe
 2,
supplikation
,
verzug
).

Belegblock:

Luther, WA
6, 445, 23
(
1520
):
Die andern straffen und penen, suspension, irregularitet, aggravation [...] solt man [...] begraben.
Buch Weinsb.
2, 131, 24
(
rib.
,
1564
):
den augst durch sint alle bursen und studia suspendeirt, uffgeschorzt.
Laufs, Reichskammergo.
217, 6
(
Mainz
1555
):
daß dem keyserlichen cammergericht unverhindert eynicher restitution, supplication, advocation oder anderer suspension und aufschleg sein freier, [...] lauf gelassen [...] werden.
Reichert, Gesamtausl. Messe
6, 9
(
Nürnb.
um 1480
):
welcher priester suspendiert ist und sein ambt im verbotten ist von den geschriben rechten und helt dar ueber messe, er wirt irregularis.
Rot
354
(
Augsb.
1571
):
Suspendirn, Anhencken / Auffhencken / Auffziehen / auffschlahen / verziehen / saumen. Suspension, Auffzug / verzug / lengerung. Jtem vngewißheit vnd zweyfel.
Eckel, Fremdw. Murners.
1978, 157
.