stämpfen,
V.
›etw. durch Ausübung von Druck aus einer Rohstoffmasse herausstanzen, herausstoßen und dadurch herstellen (z. B. Gürtel); (eine Prägung, Gravur o. ä.) auf einen Gegenstand einstampfen‹; mehrfach ütr.: ›(ein Gebet) herauspressen‹; ›jm. etw. anhängen‹; ›sich etw. einprägen‹.
Bedeutungsverwandte:
 3, .
Syntagmen:
etw
. (z. B.
geld, bücher / groschen, die sichel, das blech / siegel, einen gürtel, münzen
; ütr.:
das gebet
)
s., etw. von gold, zur zier, auf etw
. (z. B.
auf ein schwert
)
s.
;
das stämpfen der siegel
(Gen.obj.).
Wortbildungen
stämpfeisen
wohl ›Prägeeisen‹ (dazu bdv.: , ).

Belegblock:

Alberus
Ii iiijr
(
Frankf.
1540
):
percutio, signo monetam, ich schlage muͤntz / stempff. Conflatio, das stempffen.
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
35, 6
(
Frankf./M.
1568
):
Hie find jr Guͤrtel wol gemacht | [...] | Von Lauberck Meisterlich erhabn / | Gestempfft / glatt / breit vnd auch schmal.
Ebd. 8:
[Der Guͤrtler.] Mach auch stempffeyßn vnd Brenneysen / | Grab Sigel / wie ich kan beweißn.
Asmussen, Buch d. 7 Grade
385
(
nobd.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
in reuen stempfet er sein gepet.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1420
/
41
):
in dem wart man wider groschen stempfen daß wert was.
Sachs (
Nürnb.
1565
):
Ich pind mancherley puecher ein, | [...] | Und stempf sie auch zu ainer zier.
Thiele, Minner. II,
12, 138
(Hs. ˹
nalem.
/
sfrk.
,
1470
/
90
˺):
du mochtest den geczauwen | wol schaden thün an harten, groben knosten, | die doch so czart gestempffet sind von golde.
Hulsius
D ijv
(
Nürnb.
1596
):
ZeychEisn / brennEisen / stempffEisen.
Bartsch, Reinfrid (
halem.
, Hs.
14. Jh.
):
sît daz der schanden rîche | alsô lugelîche | mære ûf mich stenpfet?
Adrian, Saelden Hort
4626
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
dis indin hertz stempf | wie Got mit worten, werken, sitten | dir den strit hat vor gestritten.
V. Anshelm. Berner Chron. f. (
halem.
,
n. 1529
):
dass der keiser bzalung muͦst tuͦn mit gestempten, rowen silberplaͤtlin [...], dass er sine soͤldner uf ein abwechsel mit gestempten laͤderplaͤzlin geschweigt.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
E. 15. Jh.
):
auch huͦb man an die gantzen groß
[Groschen]
ze stempffen.
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
697
(
oobd.
,
1607
/
11
):
1 alt lang beidenhendig schwert [...], darauf gestempft vbi regnat odivm ibi cecvm est iudicivm.
Vgl. ferner s. v. .