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stupfel,›Stoppel (des abgeernteten Getreidefeldes)‹; teils als Synekdoche mit Tendenz zu: ›Stroh‹ sowie zu: ›Stoppelfeld, in den Stoppeln liegende Getreidefläche‹; ütr. (vereinzelt) auch: ›abgeernteter Weinberg‹;
stupfeln
werden in den Belegen unter folgenden Aspekten angesprochen: ihrer relativen Wertlosigkeit, ihrer dennoch vorhandenen Nutzbarkeit für Düngezwecke, ihrer Feuergefährlichkeit, ihres Gebrauches für die Herbstweide (von Schafen).Phraseme:
jn. in die stüpfeln schlagen
›jn unbeachtet lassen‹; so nütze sein als der regen, der stupfeln rürt
›so nützlich sein wie der Regen, der zu spät kommt‹; ähnlich: so recht, wie der donner in die stupfeln komt
.Syntagmen:
die stupfeln besuchen / anzünden / umackern
(zu Dungzwecken), stupfeln auf ein fundament bauen, des feuers brunst die stupfeln verburnen
; got einer s. schar legen
[Zusammenhang: ›jn. so behandeln wie die Pflugschar ein Stoppelfeld‹]; ein feld in den stupfeln liegen, feuer in den stupfeln hitzig sein, j. (nicht) in die stupfeln faren / treiben,
[Rüben] in die stupfeln
säen, ein feuer mit stupfeln leschen
; die stupfeln des feldes
; die dürren / grünen stupfeln
.Wortbildungen:
stupfelacker
stupfelbere
stupfelfaren
stupfelgans
stupfelhalm
stupfeln
stupfelvogt
stupfel
unsicher), stupfelwein
stupfler
Belegblock:
wer uf den vullemunt, | Daz ist des gelouben grunt, | Bwet holcz, heu, stuppel, stro | [...] | Di muzen kummer dolen.
als dez vures zunge vrizzet und di brunst des vlammen vorburnet die stuppeln, also wirt [...].
die schäfer sollen nicht fahren nach dem schnitt in die stupfel vierzehen tag.
damit das schaafviehe den trieb [...] in das undere Newenheimer feld, [...], haben kan und mag, so es im praag oder stupfeln ligt.
nach eingetaner ernde aber, und so der stupfel vorhanden, ist den undertanen ein tag zwen mit ihren vieh vorzufahren vergünstiget worden.
gepiettendt, daz alle die jhenigen, so mit iren pferden und geschirren stüpfel faren [...] sich des stüpffelfarens gentzlich enthalten sollen.
Der rath, welch nach der that geschicht, | Der ist so nuͤtz, wie ich bericht, | Als der Regen, der stuͤpffel ruͤrt.
Du vares unde leges schar | Eyner durren stuppeln zwar.
Swer auch daran erwischet wirt, der git 5 ß ₰. Hat er der niht, so sol man [...] den stupfelwıͤn tragen in unsers herren buttigel. [...] Swer stupffelbere oder stupfelwıͤn kauffet oder stupfeler heltet oder kaufet, der git unserm herren 1 ℔ ₰.
das die metzler, [...], ir vihe [...] uff kein wisen, garten, [...], nach uff kein erbe, das man in hege haben wil, treiben sullen, doch uff stupfelecker, dorauff und dorumb das getreyde abgesniten, aufgepunten und hinweggefurt were.
dem hofschultheissen sollen sie rugen alle, die do pfele loßen, dieweyl sein nachtpawer den wein noch neben yme hat steen, auch die do stupfeln.
Rüben, die „in die stupfeln“ gesät wurden.
Schreibfeder [...] stupffelhalm.
Ebd.
ff vv
: Stupffel odʼ weisch odʼ kleinpawm paumlein. stipula culmus. [...]. Stupffeln odʼ eberauflesen. [...]. Stuppffer samler eberer.
als ob man leschen thu | Ein groß, gewältig brennent fewer | Mit holtz, stro, stuppel oder sprewer.
Jch kam so recht zuͦ diser stundt, | Wie der dunder ind stupfflen kumpt.
das dein fundament vndoͤglich sey / daruff du buwest holtz / hew vnd stupfflen als ob er sprech / das leichtlich zuͦ verbrennen ist.
er sagt aber ein gleichnus von den stupflen des felts, die das für verbrennt, und mögent nit erlösen keinem sin sel von flamen.
so dú sunne ie schoner lúhtet, so man ie baz gesiht daz klain stúppelin, also ist es umb daz hertze.
Stupffel (die) Stipula, Culmus, Festuca. So überbleybt nach abgeschnittnen korn.
Stupffeln / zusammen lesen vnd suchen.
Sie
[eine
frawe]
hat mich in dstupflen geschlagen. es sol zue erndzeiten, wann die stupfel verbotten, niemand darein treiben.
Ein Egyptischer Ziegeltrager / dz ist / der mit schwerer arbeit beladen ist [...] Aegyptische Fronvoͤgt / oder Stoppelvoͤgt / oder Amtsverwalter / so die vnderthanen mit newen laͤsten vnd tributen vbertreiben.
[das feur] ist in ainem koln hitziger wann in dem strô oder in den stupfeln.