strieme,
1.
›sich durch Farbe, stoffliche Substanz oder andere unterscheidende Eigenschaften von seiner Umgebung abhebender Streifen‹; extensional bezogen z. B. auf wunderliche, streifenartige Himmelserscheinungen, auch auf Zierstreifen von Handschuhen, Gefäßen, Säulen.Wortbildungen:
striemecht(ig)
Belegblock:
Uff die bruderkilbin was ain wunderbarlich ding, und sach mian wund(er) am himel mit seltzam ding von strymen. rott wie blutt und wie für und wie schwe(fel), und sach mian geformatt, wie ain ros ist, und wie gros würm und dracken.
zuͦ herbst um assumptionis Marie / lies sich sechen ettwan mengen abend ein grosser lang strymetter comet am himell.
1 türckischer [handtschuch] gleich wie ein raigerpusch, von silberplech geschnittnen striemlein, mit perlen, rubinen und türkessen versetzt.
Ebd.
1190
: Zwey [...] weitte becherlein uff zimblich hohen füeßlein mit blaw, grien, gelb und veyelbraunen striemen vermischt.
2.
›von Schlägen herrührende Striemen auf der Haut; Wunde, Narbe, Wundmale‹; speziell bezogen auf die Wundmale Christi; als Spezialisierung zu 1 auffassbar.Wortbildungen:
striemenvol
Belegblock:
hier hängst du ausgespannt, geädert, abgefleischt, | zerstochen, strimenvoll, entleibet, ausgekreischt.
Des freundes blutigen Striemen / Streiche oder Schlege / sind besser / denn des feindes falsche wort.
Sach auf seim
[des
narren]
rueck die rotten strimen, | Geschlagen mit ruetten und rimen. Durch deine [gottes] blutige striemen vnd beulen, | Sind wir geheylet von weynen vnd heulen.
Schmitt, Ordo rerum
464, 13
.3.
ein Maß für die Landvermessung.4.
›Lichtstrahl‹.Wortbildungen:
striemecht(ig)
striemen
Belegblock:
Leucht [Sonn] her zur linck, vnd rechten | [...] | Daß Jch mein Liebsten such. | Leucht her mitt striem, vnd straalen, | Leucht her zum holen grab.
hat er gesehen einen sternen an dem himmel, [...], von wöliches strimen die ganz welte erlüchtet warde.