streif
II
der
;
–/-e(n)
;
zu
mhd.
strîfe
›Streifen‹
(), nhd.
›Streif, Streifen‹
( s. v.
4
streif
).
›Streifen, längliche, durch Farbe, Material oder andere Qualitäten von ihrer Umgebung abgehobene, dadurch Zeichenwert gewinnende Linie‹ (in der Regel zu Zier-, [auch] zu Erkennungs- sowie Diagnosezwecken).
Bedeutungsverwandte:
 1,  2, ; vgl.  6.
Syntagmen:
einen s
. [wo]
finden, etw
. (Kleider)
streifen haben
;
die streife
(Subj.)
eines mantels falsche minne bedeuten
;
etw. mit streifen machen
›versehen, verzieren‹,
ein geschir mit streifen versehen sein
;
ein s. am hals
;
die streife des adelers
;
der güldene / rote / schwarze / weisse s
.;
die flasche, ein kasel mit streifen, ein bette von x streifen
(die Zahl der Streifen fungiert als Größenangabe für das Bett).
Wortbildungen:
˹
streifecht
1,
streiferig
,
streifig
,
streiflecht
˺ (dazu bdv.: , ),
streifeln
›Streifen machen‹,
streifperschke
(zum Gw s.
bersich
).

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
716, 22
(
preuß.
,
1449
):
4 chorkappen mit allem gerethe, 1 rothe kasele mit strefen.
Thiele, Minner. II,
23, 221
(Hs. ˹
md.
/
rhein.
,
1. V. 15. Jh.
˺):
die rode stryffen
[eines
mantels
]
ich beduden | nit dan valsche mynne.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
, Hs.
2. H. 16. Jh.
,
3. Dr. 16. Jh.
):
Unde furten si
[Krieger]
an iren beinen strichhosen
[Var.:
streichhosen
]
unde darober große wide lersen.
Herborn u. a., Rechn. Jülich
90, 6
(
rib.
/
snfrk.
,
1398
/
9
):
so is zu wisse(n), dat die knape(n) clied(er) zu wijnt(er) wa(re)n halff strijfferich ind halff groyn.
Buch Weinsb. (
rib.
,
1575
):
1 zimlich gut fiddernbet van 15 streifen mit 1 pollen
(die Zahl der Streifen des Bettbezugs steht hier für die Breite des Bettes).
Oorschot, Spee/Schmidt. Caut. Crim. (
Frankf./M.
1649
):
Wann man an seinem Hals oder Kehlen / einige streiffe oder Zeichen finde / die er deß vorigen Tages nicht gehabt / worbey man gleichwohl die Medicos zu rath nehmen solte.
Schmitt, Ordo rerum
465, 23
(
omd.
,
1466
):
Stripaticus strifecht streymlig [...] strayffig oder streymig.
Ermisch, UB Chemnitz (
osächs.
,
1470
):
das do mehr danne zeweyerley weifel hat addir das do streiffig, zcu donne, uff warff adir weffil geworcht, gellicht gekart addir nicht eynen guten grund hat, auch das do fleckicht [...], der sal den burgern zcwey schogk [...] vorfallen syn
(betrifft: Fehler im Tuch).
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
206, 26
(
osächs.
,
1570
/
7
):
karpfen umb 5 fl. 7 gr. 6 ₰, karas umb 4 fl. 6. gr., streifperschken umb 4 fl. 6 gr.
Voc. Teut.-Lat.
ff iiijv
(
Nürnb.
1482
):
Streyff odʼ straym. stripariū. [...]. Streyffelechter odʼ strymlechter. striparicus. [...]. Streyfeln. stragulare vlʼ variare wandeln.
Spanier, Murner. Narrenb.
84, 6
(
Straßb.
1512
):
[Man muͦß] Vor dem tisch stan gnippen gnappen | Vnd styflen im
[dem
tyfel
]
syn narren kappen.
Lemmer, Brant. Narrensch.
57, 3
(
Basel
1494
):
Man fyndt gar manchen narren ouch | Der ferbet vß der gschrifft den gouch | Vnd dunckt sich stryffecht vnd gelert
(hier steht
streifig
auch zeichenhaft für ›gelehrt‹).
Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
122, 47
(
halem.
,
1357
):
und sol oͧch ir enkeiner fúrbaz kein geteilt noch striffat hosen tragen, won daz beid hosen von einer varw sin súlent.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
512
(
Genf
1636
):
Streiff / ein Lini an einem ding / so ein ander Farb hat [...]. Jacob nam staͤbe / vnd schelet weisse (streiffe) daran. [...]. Streifficht / das streiffe hat.
Baumann, Bauernkr. Oberschw. (
schwäb.
,
v. 1542
):
[Der Turck] ruchtet nit ful entlichs auß. [...], aber seyn streifete rot, der sackman, theten ful schades umb die Newenstat.
Klein, Oswald
18, 20
(
oobd.
,
1416
):
Ruprecht, Sigmund, baid mit des adlers streiffen
(als Wappenzeichen).
Bauer u. a., Kunstk. Rud.
1435
(
oobd.
,
1607
/
11
):
Ein geschirrlein [...] ist mit straiffen wie ein jacobsmuschel geschnütten.
Ziesemer, a. a. O.
111, 8
;
Bauer u. a., a. a. O.
313
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß .