stocken,
in 5 mit ungefähr gleicher Häufigkeit auch
stöcken
,
V.
1.
s.  1.
2.
s.  2.
3.
s.  6.
4.
s.  15.
5.
›jn. in den Strafblock legen und (teilweise bis zum Tode) foltern; jn. gefangen setzen‹;
zu  9.
Bedeutungsverwandte:
, ,  2,  2; vgl.  5,  2,
1
 8; oft im Orientierungsfeld von  9, , ,  2,  1,  7,  2,  2, ,  1, , ,  1,  1,
1
, , .
Wortbildungen:
stöckung
›Einkerkerung‹ (a. 1628).

Belegblock:

Luther, WA (
1544
):
Teufel und Fleisch, du magst mir wehe thun, stocken, plagen, verjagen, leib und leben nemen.
Ebd. (
1535
):
Denn des Teuffels kindern gehoͤret, das man sie sol stoͤcken und ploͤcken und alles ungluͤck anlegen.
Chron. Köln (
Köln
1499
):
der junker van Westerburch, [...], entfink si ind sloich und stockde si up ind af ind zoich si ouch selver over ind schatte si.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob (
omd.
,
1338
):
Got der hat myne vuze nu | Gestocket und hat mir gelaget.
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
74v, 36
(
Leipzig
1588
):
wenn wir sehen / wie man die Vbeltheter Bindet / Stoͤcket / Ploͤcket / Steupt / Koͤpfft / Henget / Brennet / Spiesset / Erseuffet / Raͤdert / Viertheilt [...] / so sollen wir vns aller Verdampten Marter vnd Pein dabey fuͤrbilden.
Pfeiffer, Frk.-bay. Landfr.
238, 43
(
nobd.
,
1405
):
daz er in und die seinen bekrieget hat wider recht und in und die seinen verprant, ermort, ertotte, erslagen, beschatzt, geturent, gestockt und daz ir genumen hat.
Voc. Teut.-Lat.
ff iijv
(
Nürnb.
1482
):
Stocken [...] in stock slahen in stock setze͂ od’ lege͂.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1524
):
also geschicht noch denen, die Cristum nachvolgen, die veracht und stöckt man.
Toeppen, Ständetage Preußen
5, 106, 38
;
Erben, Omd. Chrestomathie
100, 21
;
Küther, UB Frauensee
412, 40
;
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
55, 9
;
Baumann, Bauernkr. Rotenb. ;
Bernoulli, Basler Chron. ;
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 433, 19
;
Niewöhner, Teichner
241, 40
;
Wopfner, Bauernkr. Tirol
104, 9
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
6.
›dick, steif, starr werden‹;
vgl.  11011.
Wortbildungen:
stokmilch
,
stokstal
ein Medikament gegen Verstopfung (a. 1568f.; zum Gw s.
1
 1).

Belegblock:

Maaler (
Zürich
1561
):
Das bluͦt ist von kelte Gestocket. [...]. Gestockt blut / Eyter. [...]. Gestockte milch [...]. ¶ Gestockte ordnung / oder dick vnd gestecket in einanderen Densati ordines.
Stockmilch (die) Gelatum lac.
Keil, Peter v. Ulm
275
;