stilligkeit,
die
.
1.
s.  1.
2.
›Übersinnlichkeit der Existenzform Gottes; gnädige Hilfsbereitschaft Gottes; im Glauben an Gott gründende innere Ruhe, Gelassenheit des mystischen Menschen‹; auch: ›Sanftmut als Tugendqualität des Menschen‹;
vgl.  3;  2.
Älteres und mittleres Frnhd.; gehäuft Texte religiösen, speziell mystischen Inhalts.
Bedeutungsverwandte:
, .

Belegblock:

Strauch, Par. anime int.
126, 1
(
thür.
,
14. Jh.
):
he [Got] ist auch sunder were, daz ist in sinir forborginen stillikeit, hirumme blibit he unforstanden.
Voc. Teut.-Lat.
ff iijr
(
Nürnb.
1482
):
Stillekeit gestumcheit fridenmacheit. tranquillitas.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
ir muͤssent schof sin in worer senftmuͤtikeit, in stillikeit und aller gelossenheit, lidelicheit, das du habest ein under geworffen gemuͤte under Got und durch in under alle creaturen in lidelicher wise.
,das man habe den dal der demuͤtkeit.‘ In dem tal do wachset senftmuͤtikeit, gelossenheit, stillikeit, gedult, guͤtlicheit. Dis ist der rechte wore weg.
Eichler, Ruusbr. obd. Brul.
1, 554
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
Ouer mitz senftmuͤtikeit blibet die zornliche craft vnberuͤret in einre stillekeit, die begerliche craft, die wurt in tugenden erhaben.
Strauch, a. a. O.
37, 15
;
Eichler, a. a. O.
1, 245
;
Ruh, Bonaventura
355, 8
.
3.
›Unauffälligkeit, Unmerklichkeit‹;
vgl.  6.

Belegblock:

Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
die gesetze die vertilget waren haben sy wider bracht. als der herre mit aller stillikeit in was genedig.
Lutz, Buch Alfadol
97ra, 3
(
obd.
,
n. 1478
):
Du wirst noch tzinß gewinnen mit bequemlicher stillikeit vnd nit mit groser arbait deines leibß.