stiefmutter,
die
.Syntagmen:
die s. abrichten / beschlafen / vermischen / ertöten, zu der ehe, zum weibe nemen, um liebe ansprechen
; die s
. (Subj.) absterben, gut zu dem vater bringen, dem kind
[wenig] gutes tun
; der affe, die eselin die s. der christen / Juden sein
[vgl. Beleg]; einer s. die not klagen
; von der s. ungemanet
[unter Rechtsaspekten] sein, sündlich bei der s. liegen, an der s. eine verlassenschaft begeren
.Belegblock:
Js des mannes wip des sones stipmuͦter, lit her bi er suͦntlichen [...], so hat her al sin erbe vorloren.
ich stell mich vnfreundtlich / stieffmuͤtterisch.
Jsts nicht war (sprach er) das ein rechte mutter jhrem kind viel mehr guts thut / denn ein stieffmutter?
hoffe ich, wenne ich denne meyne stiffmutter habe abgericht mit gereytem geilde [...], ab ich nu vorbas von meyner stiffmutter ungemanet sal bleybin.
Sy [Tartirn] nemen ouch czu wibe ir swestir tochtir, ir stifmutir unde ir nevin husvrowin, wen si werdin witewe.
Spricht rabi Elezer das Adam sich vermischt hab mit allen thiren, und da von sint kummen die wünderlichen menschen nach mancherley gestalt der thir und menschen. Dar auß besliss ich das die eselin und der aff und der gleichen sint stiffmütter der juden. Die sinagog spricht: ,Dar umb sint sye auch stiffmüter der cristen und andern menschen, seidt mals Adam ein vater ist aller.‘
So die Kinder sich vnderstanden hetten zevermischen oder zubeschlaffen ir Stiefmuͤter. irs leiplichen vaters Eelich haußfrawen.
Daß keiner oder keine sines abgestorbnen ehegemachels stieffvatter oder stieffmutter zur ehe nemmen soͤlle.
das erst, ob ain son bei seines vatters weib leit mit wissen, die sein steufmueter ist, die sein vatter eelich oder ledig gehabt hat, damit hat er verwurcht all sein erb.
Doubek u. a., Schöffenb. Krzemienica
385
; Bremer, Voc. opt.
3064
; Schmitt, Ordo rerum
80, 19
; Voc. Teut.-Lat.
ff ijv
; Tpma
11, 146
.2.
›etw., dem man Eigenschaften, die man der Stiefmutter gegenüber den Stiefkindern zuschreibt, auf dritte Größen überträgt‹; Ütr. zu 1.Belegblock:
sie [kirche] bleybet mutter, die weyll Christus bleybt,und wandelt sich nit yn eyn stief mutter umb bößer ubirkeyt willen.
HEisse Sommer vnd duͤrre Winde sind rechte Stieffmuͤtter der Erdgewechse vnd Baumfruͤchte.