stiefgeschwister,
pl. t.
›Halbgeschwister‹ oder ›leiblich nicht verwandte Personen, die über die Wiederheirat beider Elternteile im Geschwisterverhältnis stehen‹;
Rechtstexte.
Wortbildungen:
stiefgeschwistergit
,
stiefgeschwistert
(a. 1583f.).

Belegblock:

Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
27, 32
(
thür.
,
1474
):
daz ander gud, daz ir vater unde ir muter met eynander erarbeyt unde geczuget habin, sollen sy auch dye helffte zcuvor unde vor yren stiffgeswistern nemen.
Köbler, Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
an andern syppfründe͂ so den eltern vom bluͦt verwandt sind / [...] / habent die morgengabs kinder dhein erbs gerechtigkeit / dañ als vil stieffgeschwiistrigten gepüren mag.
Ob es sach were / das der vatter diser ledigen kind on eelich wyb / oder kinder / darzuͦ ouch on eelich vatter vnd muͦtter / großvatter vñ großmuͦtter / ouch on eelich bruͤder vnd schwestern / vñ derselbe͂ kind / sy syent recht oder stieffgeschwüstrigt / abstürb / vnd dhein testament gemacht hett / so volgt denselben ledigen kindern der dritteil von sinem guͦt.
Müller, Nördl. Stadtr. (
schwäb.
,
um 1510
):
Von erbrecht. Zwai stiefgeschwistergit erben ainander und nit ihrer aͤltern geschwistergit.
Vgl. ferner s. v.  1, .