stieben,
V., unr. abl.
1.
›stieben, wirbelnd aufsteigen (z. B. von Federn, Funken)‹, ütr. auch vom Kampfgetümmel.Syntagmen:
blätter / federn / feuer / funken / fürze / sand / schne / trauben s
.; es stiebt
[wohin], es stiebt, das [...], schiessen, das es stiebt
; jm. etw. in die nase s
.Belegblock:
wird ein engel komen, Gott schmeis, der wird dreinschlagen, das wird stieben, steuben.
Das die federn stieben vmbher.
dasschen stoben, die wolken vlogen, | nyemand cuͦnde dair mit oghen | den andren wol bekinnen.
Ebd.
32, 346
: so die mynne mynnenclich | sent hore brende in tzwei geleven, | das vuer moes leschen und stieven.
Dye Nuysser rieffen: ,her iohan darm!‘ | Jnd schussen, dat ydt stouff.
Jm schlaff laß fúrtz in lufft hin stieben.
Got beraube euch euer macht und lasse euch zu pulver zerstieben!
[Var. schwäb./bair., 3. V. 15. Jh.:
stieben].
so kummet das goͤtteliche abgrunde und lat do sine funken stieben in den geist.
alles das do fliegen oder stieben mag, do enker dich zemole nút an, denne trucke dich zemole in wore demuͤtkeit und in din nicht.
Also griffend bede reisigen züg ein ander an; nun hat es lang nüt geregnot; dar um es so vast stoͧb, das nieman wust, wer fründ oder vigend war.
die andern ims [rosen platt] ze stund | Zerrissen vnd zercluben, | Das die rosenpletter stuben.
es was auch ettwann der wint als gros, daz es in die wiegen stab.
2.
›aufflattern, auffliegen (von Vögeln)‹; ütr. vom Menschen gesagt.Phraseme:
stiebendes vieh
›Geflügel‹.Belegblock:
Sei stob hin sam ein spreuwersak.
Unter die Tauben werffen / das sy stieben.
er sei zu frau Marien gen Burgund gezogen. | Man weiß nicht wo er hin ist gestoben oder geflogen.