sterblichkeit,
die
;
-Ø/–
.
›Sterblichkeit, Vergänglichkeit, Tatsache der existentiellen Unterworfenheit des Menschen und generell der Schöpfung unter den Tod‹; auch auf Christus als Mensch gewordenen Gott bezogen; in barocker Poetik wird
sterblichkeit
zu einer handelnden Größe erhoben;
vgl.  1.
Bedeutungsverwandte:
 2.
Gegensätze:
.

Belegblock:

Luther, WA (
1522
/
25
?):
wie Christus aufferstanden sey [...] und sey nun nicht meer der sterblikait underworffen.
Ebd. (
1544
):
Das er [Mensch] wolt uberhaben sein der sterbligkeit, des begrabens nit mer sehen.
Ebd. (
1545
):
Er [Leib] ist zu unfletig, steckt vol suͤnde, vol sterbligkeit, vol drecks.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Frankf.
1550
):
in seinen Predigen, wann er von der Sterblicheyt der Menschen redet, hatte er je in jeder Handt einn Todtenkopff.
Schönbach, Adt. Pred. (
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
diz brot wart gemachet von dem wazzer unser sterbelicheit.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Bautzen
1584
):
Ein Mensch in der sterbligkeit | Jst er [Jesus] hie erschienen, | Vns zbringen zur seligkeit.
Erschaffen hast den Himmel rein, | An dich genommen Fleisch vnd Bein, | Darzu der Menschen sterblichkeit.
Logau. Abdank.
164, 26
(
Liegnitz
1651
):
Sie hatte das wenigste davon genossen [...] da schleust die Sterbligkeit jhre Augen zu.
M. Cunitia. Ur. Prop. (
Öls
1650
):
welcher Mensch koͤnte solche Kranckheiten an der unsterblichen geschoͤpffen
[gemeint sind die Sterne]
sehende / die seinigen (in der Sterbligkeit) nicht willig auffnehmen?
Eichler, Ruusbr. obd. Brul.
1, 418
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
die iene, die [...] vereiniget vnd versunken sint in gotte vnd got in in, also daz zwúschent in vnd gotte nút enmittelt dan zit vnd stat der sterplicheit.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
Anstatt daß sie sich bey diesem Exempel erspieglen, sich der Sterblichkeit vnnd ihres Endes erinneren [...], so fangen sie an von der verstorbenen Letztem Willen [...] zu erzehlen.
Logau. a. a. O.
163, 10
;