sterbend,
sterbet,
sterbot,
sterbat,
sterbeit,
meist
der
,
auch
die
und
das
(jeweils vereinzelt);
-(e)s
, auch
(für
der
)
/–
.
1.
›als tödlich verlaufend erfahrene Seuche, Epidemie (oft auf die Pest bezogen); damit verbundener Tod, Massensterben (des Menschen, selten des Viehes)‹; die Seuche wird mehrfach als sündenbedingt, damit als Strafe Gottes gedacht, teils auch den Juden als Verbrechen angelastet;
vgl. auch die Angaben s. v.  2, , , (
das
2, (V., unr. abl.) 2.
Wobd. / oobd.; gehäuft berichtende Texte sowie Texte religiösen und didaktischen Inhalts.
Bedeutungsverwandte:
 2, ,  1, , (
der
1,  1; vgl. ; oft im Orientierungsfeld mit  1, ,
1
 12,  1, .
Gegensätze:
 1, (
das
2.
Syntagmen:
den / einen s. machen / haben / fliehen
;
der s. anfangen / kommen / wären / werden / abnemen / aufhören
, [wo]
sein, den Rhein herauf gehen
;
des sterbend halb
[wo]
bleiben, des sterbends halben processiones halten
;
in dem s. sterben
, [wie]
hausen, jn. mit s. angreifen, mit dem s. viel wunders beschehen
;
der s. des volkes, der s. der pestilenz
(gen. explicativus),
der gemeine / grosse
[vielfach]
/ merkliche / pestilenzische / schnelle / schrekliche s
.

Belegblock:

Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
von dem gebresten kam ein große sterbote. von dem sterbende wart der spital us der stat gezogen.
Rieder, Gottesfr. (
els.
,
1382
/
91
):
wanne unser herre greif in stúmppfelingen an mit der pestilencien des gemeinen sterbottes.
Ebd. (
1390
/
1402
):
also het oͮch uns der erbarmhertzige milte got [...] in maniger leige wise angegriffen mit großen sterbotten, mit ertbidemen, mit vil urlúges und bluͦtvergießendes.
Menge, Laufenb. Reg.
3964
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1470
˺):
so ist das beste fliehen | An dem Anuang vnd sich ziehen | In eynen lufte da nit en sy | Sterbeit niena nohe do by.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
135, 5
(
els.
,
1362
):
ein engel der treib einen túfel vor ime, der truͦg einen spis. Dem gebot der engel daz er schluͤge vnd den sterbot mahte.
Bernoulli, Basler Chron. (
alem.
,
1402
):
Siderhar ist vil wunders beschehen mit kriege, mit sterbotte und thúrunge.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
es ist auch zu wißen, daß es in der zeit, weil der sterbent weret, gar wolfail was, besonder das korn.
Müller, Stadtr. Ravensb.
278, 11
(
oschwäb.
,
1541
):
das alle die so den sterbat im haus alhie hat [...], die sollend nit in die Ow gan.
Roth, E. v. Wildenberg (
moobd.
,
v. 1493
):
zuͦ den zeiten regnet es bluͦt in Italia, darnach kam ain grosser sterbend.
Menge, a. a. O.
5165
;
Jörg, Salat. Reformationschr.
831, 26
;
Morrall, Mandev. Reiseb.
175, 14
;
Williams u. a., a. a. O.
632, 31
;
Bernoulli, a. a. O. ; ; ;
Roder, Hugs Vill. Chron. ;
Baumann, Bauernkr. Oberschw. ;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß .
2.
›Viehseuche‹;
vgl. (V., unr. abl.) 29.
Bedeutungsverwandte:
; vgl.  3.

Belegblock:

Merzdorf, Historienb. (
alem.
, Hs.
2. H. 14.
/
A. 15. Jh.
):
Do kam der allergröste sterbot an daz vihe daz sin gar wenig in dem lande bleip.
Pfeiffer-Belli, Murner. Kl. Schrr.
8, 42, 4
(
Straßb.
1522
):
doch wiß das ein grosser sterbent des vichs bei vns ist.
Rennefahrt, Wirtsch. Bern (
halem.
,
1543
):
söllend die metzger an dheinen ort, da der keybett oder sterbett under dem vee [...] ist und sy das wüssen [...], vee kouffen.