steil,
der
;
zur (unsicheren) Etymologie s. .
›Pfosten, Pfahl, bearbeitetes Holz, Balken (für verschiedene Zwecke, z. B. als Galgen, zum Bau von Mühlenwehren, zur Fundamentierung von Gebäuden, zum Anbinden von Pferden, zur Kennzeichnung einer Grenze)‹.
Nur wmd. Belege.
Phraseme:
stok und steil
laut
Dwb, a. a. O. formelhaft im Sinne von ›ohne eigenes G
erichtsverfahren‹ (ursprünglich bezogen auf den einarmigen Galgen auf der Gerichtsstätte).
Bedeutungsverwandte:
 1,  4, .
Wortbildungen:
steiletter
(Gw zu mhd.
etter
›geflochtener Zaun‹; ).

Belegblock:

Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. Anm. 1 (
mosfrk.
,
1561
):
ein dinckhauß [...] das sol stehen auf vier steilen.
Ebd. Anm. 2 (
1548
):
zu steuwr seines bauwes ein first, ein padt und ein steil.
Ebd. (
1575
):
dass das gotteshaus ihre zugehörige vierte büerde oder traube und die gehöbere ihre gepürliche antheil haben [...] mögen, so soll dieser berg vier underschiedliche steiletter haben, durch welche die gehöbere mit den trauben ausgehen sollen.
Grimm, Weisth. (
mosfrk.
,
1401
):
wen dasselbig [pfahrhauss] durch vnfall verbrendt [...], so ist die gantz pfahr schuldigh, das hauss auffzubawen mit vier wenden [...] vnd ein steill in das hauss, da der kirchherr sein pferdt anbindt.
Ebd. (
rhfrk.
,
1450
):
dass die hochgerichtshern mögen vur ihre gulth [...] sonder stoeck und steil pfenden.