steigen,
V.;
Causativum zur 2.
Hochstufe von
mhd.
stîgen
, frnhd.
steigen
(V., unr. abl.).
1.
s. (V., unr. abl.) 1.
2.
›etw. (ein Gebäude) erhöhen‹.

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc
252, 12
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
nach irim tode warin vil innigir konige zu Persen, dy den tempil steygetin und czyretin.
Mollwo, Rotes Buch Ulm (
schwäb.
,
4. V. 16. Jh.
):
ob ieman hie ze Ulme sin muͥllinan innerhalb zehen jaren erhoͤhert oder gestaigt hett.
3.
›etw. (Preise, Leistungen) anheben, heraufsetzen, erhöhen‹; tropisch auf Personen bezogen: ›jn. stärker belasten‹;
vgl. (V., unr. abl.) 3.
Bedeutungsverwandte:
1
 8, ; vgl.  7; zur tropischen Verwendung:
1
 6.
Syntagmen:
etw
. (z. B.
den dienst / erschaz / zins / zol, das lehen
)
s., jn
. (z. B.
den armen
)
s
.
Wortbildungen:
steigung
›Erhöhung einer finanziellen Auflage‹ (a. 1437).

Belegblock:

Luginbühl, Brennwalds Schweizer Chron.
2, 318, 22
(
halem.
,
1508
/
16
):
und betruͦgend ir priesterschaft, also das si dem bischof den 20. pfenig soltind geben, dar über man si nüt witer stiegen soͤlt
[fehlerhaft? Die Schreibung setzt ein nicht belegtes mhd.
stiegen
voraus; s. den Folgebeleg].
Müller, Alte Landsch. St. Gallen (
halem.
,
1525
):
das man si witer nit steigen söllt, weder umb merer zins noch liebers man willen.
Schweiz. Id. (für die Gesamtzeit dicht belegt).
4.
›etw. steigern, hoch aufschwingen lassen; sich über etw. erheben‹;
vgl. (V., unr. abl.) 4.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
Gelucke was im ê geschên. | als ir hôrtet mich vor jên; | daz steigete sinen muͦt sô hô.
Wackernell, H. v. Montfort (Hs. ˹
soobd.
,
A. 15. Jh.
˺):
das dir ellü küngrich dientint | mit zepter und mit kron; | Dannocht so macht du sterben nit gesteigen
[Hs.
gestaigen
; Sinn: ›sich über den Tod erheben‹).
5.
wohl ›jn. bedrängen‹; semantisch schwer an (V., unr. abl.) anschließbar; vgl. aber 3 (tropische Verwendung).

Belegblock:

Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Alum bin ich gesteiget | Hie mit der sunden cloben.