stehend,
part. Adj.
1.
im Unterschied zu
farend
und
liegend
zur Charakterisierung von „stehenden“ (vgl.  6) Gegenständen, insbesondere von Gebäuden.
Md.; Rechtstexte.
Syntagmen:
das stehende eigen / erbe / gut
.

Belegblock:

Leman, Kulm. Recht (
Thorn
1584
):
Hat abir dy vrouwe steinde eygen. das ir an geerbit was.
Behrend, Magd. Fragen (
omd.
,
um 1400
):
Hat der man adir vrouwe ir angestorben erbe unde gut bynnen iar unde tage nicht gefurdert, daz ist en unschedelichen, is en sey denne stehende eygen und legende grunt, das vorgeben were, und dy gobe bobin iar unde tag gestanden were adir hette sunder rechte wedirsproche.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
97, 34
(
thür.
,
1474
):
alle ander legende unde stende gud, daz der frouwen waz unde sy deme manne nicht gegebin nach uffgelaßin hat addir daz yme zcu volgen nicht beteydinget ist, daz hat sy geerbeth uff yre muther.
Doubek u. a., Schöffenb. Krzemienica
359
.
2.
s.  6 (phras).
3.
phras.
der stehende gang
: ›Gang, dessen Streichen von der (magnetischen) Nord-Süd-Linie um weniger als 45 Grad abweicht‹ (so das Glossar zum u. a. Beleg von
Wutke
; vgl. auch
Veith, Bwb.
).

Belegblock:

Ermisch, Sächs. Bergr. (
osächs.
,
1471
):
als die gewercken in [...] Lochmans zceche mit den Funtgrubenern yres stehinden ganges halben auch in irrunge gewest sind.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1615
):
wo ich den solche [erbstoln] aufs beste einbringen könnte auf stehenden gängen flächen fletzen oder ganzem stocke aufgehenkt und gesprengt.