stegen,
V.
– 1 und 2 in Verstexten des älteren Frnhd.
1.
›wohin gehen, e. S. entgegengehen; etw. begehen, besteigen (von Personen, teils im konkreten, teils ütr. Sinne); wohin führen (von Sachen)‹.
Wortbildungen:
stegern
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
die tugent richen | Leien die diser werlde pflegen | Und zu dem himelriche stegen.
Ders., Maccabäer (
omd.
/
nrddt.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
der [viende] wart er vil niderlegen, | al daz her muste irwegen, | sus wart er nach tote stegen.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob (
omd.
,
1338
):
Wi si zu berge stegeren | Und in ire hol sich legeren.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Er was, der wol di bruke | Chund stegen durch di veinde stark.
Bartsch, Reinfrid (
halem.
, Hs.
14. Jh.
):
diu phat und al der stîc, | sô in ir herze mohte stegen.
Helm, H. v. Hesler. Apok. .
2.
›sich auf etw. richten, konzentrieren; nach etw. streben‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1, ,  8,  7.

Belegblock:

Mayer, Folz. Meisterl. (
nobd.
,
1517
/
8
):
Cristen, secht an, | Nit steget | Hie aüf die namen drey! | Ie doch da pey | Prüeft aller meist | Der person unterscheite!
Bartsch, Reinfrid (
halem.
, Hs.
14. Jh.
):
und wil einvalteclîchen stegen | ûf der âventiure wân | der ich mich underwunden hân.
Primisser, Suchenwirt (
oobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
Pey starchem leip, wa ist ir müt, | Daz sy niht nach eren stegen | Und seint von iugent so verlegen | Da haim reht sam ain ohzsen kalb?
Bartsch, a. a. O. ;
Niewöhner, Teichner
434, 125
;
555, 58
.
3.
›Wege, Brücken anlegen, bauen‹;
vgl.  12.

Belegblock:

Merz, Urk. Wildegg
120, 14
(
halem.
,
1556
):
wozu sie aber nitt wellen stegen noch wegen.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1604
):
So ist mer zu melden das die Stallegkher und die müllner da mit einander stegen sollen.