steg,
der
;-s/–
.1.
›Brücke geringer Breite, Steg‹; auch ›Zugbrücke‹; mehrfach ütr.; relativ oft nicht sicher von 2 zu trennen.Phraseme:
den steg abfallen
›verloren gehen, verderben‹; jm. einen steg legen
›jn. zu etw. zwingen‹; (es) bleibt kein steg noch brücke
›(es) bleibt kein Stein auf dem anderen‹.Syntagmen:
einen s. legen / machen / einreissen / erhalten; (philosophia / weisheit) ein s. sein, jm. ein s
. (ütr.) sein
; der s. jn. erschrecken
; ab einem s. fallen, über einen s. entrinnen, jn. von einem s. ins wasser stossen, einander auf einem s. begegnen
; der s. der tugend / weisheit, über das mer, den bach
; der hülzene / enge / schmale / unbewegliche s
.; der weg sonder s., die kette zum s
.; des stegs halber
.Wortbildungen:
stegewerung
stegholz
Belegblock:
Und meinen, setzen und wollen, das sie daran niemand, [...], mit vogtrechte, geschosse, stegewerunge, beten, furen, diensten, [...] nicht bekümmern [...] in dheinewise.
Ind yn da mit machde guden wech | Sunder schyff, brugge off stech.
zu Isenache do bleib keyn stekg noch brucke.
sie [Theologia] sprach: ,ich bin der erste wek | der salden und der höchste stek‘.
er stieß auch mit willen ein kint vom steg ins wasser.
Die einfeltig gond den rechten waͤg | So sie dick fallen ab dem staͤg.
Wer ander mütter sucht, der will gerne den steck abfallen.
das zwo Geissen einander begegnen uff einem engen Steg, der uͤber ein dieff Wasser gat.
Der wißheit steg und brucken | Soltu [Maria] mir büwen.
Steg / m. Bruͤck.
Steg uber die bäch und der herschaft merckglocken betreffend.
obwolen sich vor dißem deß steegs in der Altlach halber ein streit erhebt.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
284, 22
; Peil, Rollenhagen. Froschm.
4710
; Bell, G. Hager
438, 2, 3
; Rechn. Kronstadt
2, 483, 11
; 2.
›Pfad, schmaler Weg‹; oft ütr. oder bildlich, auch als Anrede für die Geliebte gebraucht.Phraseme:
seine stege gehen
; js. steg
›Handlungsweise‹ finden
.Syntagmen:
den s. bessern / machen; der s
. (Subj.) zur himmelspforte füren, an / auf einen s. gehen, auf einen s. müssen, über einen s. kommen
; der s. des himmels / neides
; der enge / schmale / feste / rechte / unrechte s
.Belegblock:
Wolten aber die hern, das man es [korn] uff ein ander hauß tette, so weren die armen leut des stegengelt abe.
ich sag: das ist der ware wek, | ab du kanst finden minen stek.
Ouch suln su den stek vor der phortin machin unde bessirn, wenne des not gesched.
Min sprußelin, min undersaz, | Min stege, min freudenricher zetrip.
das wiplich bild ein fester stëg | wer fúr alles ungemút.
kumest du úber disen schmalen steg, so kumst du schier fúrbaz uf die witen schoͤnen heide eins ruͤwigen geischlichen lebens.
Wir müssen auf den schmalen steg | Verr in ain land, das ist nit clain.
Steg / weg / Fußweg.
Der Graf soll dafür nicht mehr die Bede (
precariam), [...], sowie 18 Pf.
stecgelt, [...], beanspruchen (Regestbeleg).
das sind die rechten strass und steg | und die allernechsten weg. | die zuo der himelporten gent.
3.
teils in einfachem Nebeneinander, sehr oft in der Paarformel weg(e) und steg(e)
oder umgekehrt teils an 1, teils an 2 anschließbar; vielfach phrasematisiert im Sinne von ›überall, jede Örtlichkeit‹; mehrfach ütr. oder bildlich.Phraseme:
steg und weg brauchen
›vom Krankenlager aufstehen‹; steg(e) und weg(e) suchen
.Wortbildungen:
stegmachung
weg- und stegmachung
Belegblock:
Sonst ist kein annder mittl noch weiß, weder wege noch stege, den glauben zu bekumen, dann [...].
daz nindert schein | Truwe noch keinerhande wec | Der menschlich were, noch keyn stec | Den im mochte des menschen hant | Gelegen vur der smerzen bant.
claglich vorzutragen alles dasjenige, so dem gebietenden landherrn straifbar sein mag, es seien unrechte wege und steg, unrecht peel, wasserflus.
vnd erfuhr von Guiana, von jhren Fluͤssen / Wegen / Stegen / vnd anderer Gelegenheit.
solt es kosten Gut vnd Blut, | Nach Besserung such Weeg vnd Steeg.
Ich wone ir [Sel] togenlichen bi ze tische, ze bete, ze wege, ze stege.
ward abgeraten, das wenn der fryweibel moͤchte staͤg und weg bruchen, soͤlte er sich vor minen herren erzeigen.
was beschwärden si zuͦ Roschach tragen den gmeinen nutz, es sig mit stegen, wegen, brünnen und andern dingen fertigen.
mit aller siner rechtung und zuͦgehoͤrd, [...], matten, raͤben, wun, weyd, staͤg, waͤg, holtz, veld, wasser.
Suchtend sy staͤg vnd waͤg wie sy sich an jm raͤchen moͤchtend.
der was allenthalben bekant, wesset steg und weg im Hegaw.
Pass [...]. Die Teutschen brauchens aber allein für strassen / weg vnd steg.
Es sollen auch die unterthanen die steeg und weeg [...] im bau erhalten.
Wann all vnser weg vnd steg vmlegt sind von den pösen geysten.
4.
›Rebzeile; Raum zwischen 2 Zeilen von Rebstöcken‹.Belegblock:
5.
›Verbindungs-, Querstück an Geräten‹.Wortbildungen:
stegeisen
Belegblock:
3 fuerarmbrost 1 laewre mit eynem staeg.
Szo lasszet yr auch wirgkerlon, saltzkorbe, besen, schuffeln, [...], sogboume, stegkyszen, pfannenslet, und oseln uszzuzeihen und wegzufuren zu hoch verslahen.
Steg auff einer lauten od’ geyge͂. pecten. od’ strel od’ kãp. ı͂strumentum textõris.