1
stauche,
die/der
;
–/-n
;
zur etymologischen Einordnung s. .
Die einzelnen sachlichen Bezugsgrößen aus den Belegen nur unsicher oder überhaupt nicht erschließbar; insofern wären in einigen Fällen andere Belegzuordnungen möglich; die Wortbildungen werden bei fehlender Zuordnungsmöglichkeit zu 1 gestellt.
– Zur Sache:
Foltin, Kopfbedeckungen.
1963, 267
sowie die angegebenen Wöterbücher.
1.
mit unbestimmbarer Bezugsgröße im Sinne von ›Tuch, Tuchstück generell‹.
Wortbildungen:
stauchenkrämerin
(a. 1551),
stauchlerin
, jeweils ›Tuchhändlerin‹,
stauchenlädlein
(a. 1546).

Belegblock:

Asmussen, Buch d. 7 Grade
1314
(
nobd.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
wan uber sie [kind] prait irn stauchen | fraue minne und gotes / parmherzikait.
Voc. Teut.-Lat.
ee viijr
(
Nürnb.
1482
):
Stauche. slayr preyße hangermel ain korrock.
Geier, Stadtr. Überl. (
nalem.
,
1553
):
von ainem stibich, darein stauchen oder leinwat geschlachen sein [...] 8 creutzer.
Ebd. (
1556
):
die stüchlerin: gibt aine achtzehen phening
(als
Standgelt
).
Maaler (
Zürich
1561
):
Stauchen (die) Ein tuͤchle. Calantica.
Straus, Juden Regensb.
1039, 34
(
oobd.
,
1519
):
Thomels Tuͤrners hausfrau auf 1 steuchel 5 cr.
Vgl. ferner s. v. .
2.
eher im Sinne von ›Kopftuch, Halskleid‹.
Bedeutungsverwandte:
1
 13,  2,  1a, ; vgl.  1,
1
 3,
2
, (
der
1, ,
1
.
Syntagmen:
eine s. weben / tragen, die s. auf dem kopf haben, um das haupt / maul binden, jm. eine s. geben / vermerkeln / zerreissen, ab dem haupt ziehen, vom kopf reissen
;
die s. rot von blut sein, stauchen nicht zollen
;
geld in die s. binden, das antlit in die s. verwinden
;
die gute / böse / weisse s
.
Wortbildungen:
2
stauchen
1 ›Kopftücher weben‹ (a. 1598); 2 ›jn. / ein Tier mit einem Kopftuch bekleiden‹ (um 1500ff.),
stauchschleier
wohl ›Kopftuch‹ (a. 1567).

Belegblock:

Lichtenstein, Lindener. Rastb.
123
(o. O.
1558
):
als [...] Zeppa inn die kammer kam, das weib fand, die ir stauchen wider umb das haupt band.
Hampe, Ged. v. Hausrat
2, 4, 23
(
Nürnb.
1544
):
Hemat, piret, huet, slaider vnd: stauchen.
Sachs (
Nürnb.
1562
):
Und legt an ein lang frawen-kleid | Und umb das maul ein stauchen bund.
Gantz zornig sie von ihm auffstahn, | Reiß ihm den stawchen von dem kopff.
Bremer, Voc. opt.
17112
(
wobd.
,
1328ff.
):
Suparus stuͦch 1 stuche 2 [...] est (suparus) vestis linea et rugosa, qua mulier cooperit suum caput.
Bastian u. a., Regensb. UB
145, 20
(
oobd.
,
1359
):
Meiner swester tochter [...] e. zwivachen tuchpraiten seidein stauchen und e. duͤnnen halpseidein mandel.
Loose, Tuchers Haushaltb. ;
Geier, Stadtr. Überl. ;
Stolz, Zollwesen
74, 20
;
Wackernell, Adt. Passionssp. H. II,
1087
;
Foltin, Kopfbedeckungen.
1963, 268
;
Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 295
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
3.
möglicherweise ›Schleier‹ (s. dazu auch 1).
Bedeutungsverwandte:
vgl. .

Belegblock:

Chron. Nürnb. (
nobd.
,
E. 15.
/
A. 16. Jh.
):
da pant er die frawen auf und [...] setzt sie an die feurstat und tat ir irn stauchen ab und machet einen rink darauß und setzet ir in auf den kopf.
Sachs (
Nürnb.
1557
):
Ey legt etwas auff den sewmarck, | Sey leylach, schlayer oder stauchen.
Ebd. (
1518
):
Der knab kummet geloffen, treget ein blutigen stauchen und spricht.
4.
›Ärmelbund, Ärmelfortsetzung, Ärmelverlängerung am Unterarm, weiter, verschiedenen praktischen Zwecken und der sozialen Unterscheidung dienender weiter bzw. langer Ärmel‹.

Belegblock:

Buch Weinsb. (
rib.
,
1574
):
wullen samarien, gefoedert und sclecht, sonder mauen, mit gefronzelten stuchen.
Ebd. (
1578
):
ein dubbel worsten ront umbher, auch uff den stuchen oder manger mit sametflawilen vier finger breit.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
,
3. Dr. 14. Jh.
):
vortme drugen di manne arme an wamselen, an schopen unde an anderer kleidunge, die hatten stuchen binach uf die erden.
Holtzmann, Gr. Wolfdietrich .