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stauche,die / der
;–/-n
;zur etymologischen Einordnung s. .
Die einzelnen sachlichen Bezugsgrößen aus den Belegen nur unsicher oder überhaupt nicht erschließbar; insofern wären in einigen Fällen andere Belegzuordnungen möglich; die Wortbildungen werden bei fehlender Zuordnungsmöglichkeit zu 1 gestellt. – Zur Sache:
Foltin, Kopfbedeckungen.
sowie die angegebenen Wöterbücher.1963, 267
1.
mit unbestimmbarer Bezugsgröße im Sinne von ›Tuch, Tuchstück generell‹.Wortbildungen:
stauchenkrämerin
stauchlerin
stauchenlädlein
Belegblock:
wan uber sie [kind] prait irn stauchen | fraue minne und gotes / parmherzikait.
Stauche. slayr preyße hangermel ain korrock.
von ainem stibich, darein stauchen oder leinwat geschlachen sein [...] 8 creutzer.
Thomels Tuͤrners hausfrau auf 1 steuchel 5 cr.
‒
Vgl. ferner s. v. .2.
eher im Sinne von ›Kopftuch, Halskleid‹.Syntagmen:
eine s. weben / tragen, die s. auf dem kopf haben, um das haupt / maul binden, jm. eine s. geben / vermerkeln / zerreissen, ab dem haupt ziehen, vom kopf reissen
; die s. rot von blut sein, stauchen nicht zollen
; geld in die s. binden, das antlit in die s. verwinden
; die gute / böse / weisse s
.Wortbildungen:
2
stauchen
stauchschleier
Belegblock:
als [...] Zeppa inn die kammer kam, das weib fand, die ir stauchen wider umb das haupt band.
Hemat, piret, huet, slaider vnd: stauchen.
Und legt an ein lang frawen-kleid | Und umb das maul ein stauchen bund.
Suparus stuͦch 1 stuche 2 [...] est (suparus) vestis linea et rugosa, qua mulier cooperit suum caput.
Meiner swester tochter [...] e. zwivachen tuchpraiten seidein stauchen und e. duͤnnen halpseidein mandel.
Stolz, Zollwesen
74, 20
; Wackernell, Adt. Passionssp. H. II,
1087
; Foltin, Kopfbedeckungen.
1963, 268
; Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz.
1989, 295
; 3.
möglicherweise ›Schleier‹ (s. dazu auch 1).Bedeutungsverwandte:
vgl. .Belegblock:
da pant er die frawen auf und [...] setzt sie an die feurstat und tat ir irn stauchen ab und machet einen rink darauß und setzet ir in auf den kopf.
Ey legt etwas auff den sewmarck, | Sey leylach, schlayer oder stauchen.
Der knab kummet geloffen, treget ein blutigen stauchen und spricht.
4.
›Ärmelbund, Ärmelfortsetzung, Ärmelverlängerung am Unterarm, weiter, verschiedenen praktischen Zwecken und der sozialen Unterscheidung dienender weiter bzw. langer Ärmel‹.Belegblock:
wullen samarien, gefoedert und sclecht, sonder mauen, mit gefronzelten stuchen.
ein dubbel worsten ront umbher, auch uff den stuchen oder manger mit sametflawilen vier finger breit.