statten,
V.
1.
›jn. verheiraten‹.

Belegblock:

Behrend, Magd. Fragen (
omd.
,
um 1400
):
Eyn man stirbet unde lesset czwu töchter, dy eldeste staten dy frunde und gebin sy eyme manne.
2.
›(jm. / e. S., z. B.
dem geiste
) etw. gestatten, zulassen, erlauben‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  5,  9,  1, ,  7,  1,
2
 1,
1
(V., unr. abl.) 4,  9, .
Syntagmen:
(jm.) s., das [...] / zu [...], (jm.) etw.
(z. B.
den eid, eine rede
)
s
.
Wortbildungen:
stattung
1 (a. 1551).

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Got vater, nicht enstate | Daz sich der tuvel icht gesate | An uns dort sines willen!
Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
Swellich richter vnrecht orteil gebit oder der anderen luͦten statet, daz se vnrechte orteil sprechet.
Köbler, Ref. Franckenfort
74, 11
(
Mainz
1509
):
der eydt so den krieg ab schneydet / sol [...] gestat werden.
Strauch, Par. anime int.
45, 8
(
thür.
,
14. Jh.
):
daz da ist schussin deme geiste und deme libe, daz nicht in stadit deme geiste sich zu irhebine zu bekennine gotliche dinc.
Pfaff, Tristrant (
Augsb.
1498
):
was auch Brangel begert und haben woͤlt, das soͤlt die künigin alles staten.
Große, a. a. O. ;
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe ;
Ermisch, Freib. Stadtr. ;
Pyritz, Minneburg
4869
;
Voc. Teut.-Lat.
ee viijv
;
3.
›e. S. nachgeben, Raum gewähren‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (s. v. ,
die
, 10c).
Wortbildungen:
stattung
2 (a. 1525).

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
si [sele] sal daz vleisch gesaten | Und nicht der obersete staten | An keinen dingen.
Froning, Alsf. Passionssp.
7419
(
ohess.
,
1501ff.
):
Herre Pilate, mer [Sinogoga] vordencken dichs sere, | Daß du uns vor dir lesßest underen | Und dissen groisßen ungefug salt staden.
4.
›jn. zu etw. (z. B. zur Verantwortung vor Gericht) zwingen, kommen lassen‹.

Belegblock:

Kurz, Waldis. Esopus (
Frankf.
1557
):
Doch hat der gsuͤndigt allzu viel, | Den man zur antwort nicht statten will.