statrichter,
der
;
-s/-Ø
.
1.
›als Richter eines Stadtgerichts (s.  3) im Dienste einer Stadt nach innerstädtischem Recht (s.  2) in Zivil- und Strafgerichtssachen Rechtsentscheidungen treffende Person‹; in den Belegen werden mehrfach Kompetenzabgrenzungen zwischen dem
statrichter
einerseits und dem
bergrichter
1 sowie dem
landgericht
1; 2; 3; 4; 8 vorgenommen;
zu (
die
3,  1.
Rechts- und Wirtschaftstexte.
Syntagmen:
der s. etw. richten, über etw. helfen, jn. besprachen lassen, schwert und messer tragen, peinliche sachen unter sich haben
;
dem s. etw
. (z. B.
den deub
›Diebesbeute‹)
anfeilen
;
vor dem s. gezeugen
;
der urlaub
(›Erlaubnis‹)
des s., im beisein des s
.

Belegblock:

Ermisch, Freib. Stadtr. (
osächs.
,
1325
):
waz aber da uzenwendic
[außerhalb der
gruben
...]
geschit, daz sal richten der statrichter.
Ist ouch, daz sich lute werren in dem lantgerichte unde kumen des in daz wikbilde unde slan da wunden [...], daz sal der statrichter richten zu rechte.
Ders., Sächs. Bergr. (
osächs.
, Hs.
15. Jh.
):
Waz auch vor denselben bergrichtern geteidingit wirt, dy mogyn myt rechte vor keyme statrichter geczugen.
Löscher, Erzgeb. Bergr.
152, 5
(
omd.
,
1554
/
1633
):
Bierschuldt in den hütten undt ufn zechen noch sonsten, dorüber hat der bergkmeister nicht zu helfen, sondern der stadtrichter oder die gericht, darunter die personen gehören.
Rauwolf. Raiß ([
Lauingen
]
1582
):
Haupt /vnnd Beuelchsleüt [...] vnder welchen die Soubaschi oder Stattrichter die fürnembste sein / [...]. Dise haben alle peinliche sachen vnder sich.
Skála, Egerer Urgichtenb.
84, 3
;
259, 3
;
Ermisch, Freib. Stadtr. ;
Kisch, Leipz. Schöffenspr. ;
Weizsäcker, Graupn. Bergb.
200, 10
;
Hör, Urk. St. Veit
170, 39
;
Uhlirz, Qu. Wien ; , 13; ;
Piirainen, Recht Schemnitz.
1986, 316
.
Vgl. ferner s. v.  1,  3,  1.
2.
›Statthalter‹;
vgl. (
die
5,  5.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc Jes.
36, 9
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
wi mogstu irlyden daz antlitz eynis eynigen statrichteris
[
Mentel
1475
1
:
vrteilers der stat
;
Eck
1537:
Orthsrichter
;
Luther
1545:
Heubtman
)
der mynsten knechte mynis herren?