statrecht,
das
;
-s/
auch
;
in allen Bedeutungen zu (
die
3.
– Zur Sachgeschichte: .
– Rechts- und Wirtschaftstexte.
1.
›die Stadt als eigenen Rechtsraum begründende und diesen gegen andere (landesherrschaftliche, kirchliche) Ansprüche sichernde Rechtssätze, Freiheiten, Privilegien‹;
zu (
die
3, (
das
4.

Belegblock:

Toeppen, Ständetage Preußen
1, 263, 34
(
preuß.
,
1415
):
Die sache ist swerlich angefangen, man hat sie vs irem stadrechte geczogen czum ersten in ein ritterrecht oder vor eyne ritterbank czum Elwinge vff das hus.
Ebd.
265, 1
:
das uwer gnade die fluchtigen wider sicher geleiten welde [...], bey irem statrechte czu bleiben.
Hertel, UB Magdeb. (
nd.
/
omd.
,
1494
):
So nuhe burgermeister, scheppfen, rat, ratmanne, [...] der burger der alden stad Magdeburg etliche angemaste vormeinte gewonheit ubunge, wilkur und stadrecht seins gnedigisten hern unnd seinerf. g. ertzbischofflichen kirchen gerichte, gutter und uberkeit belangende eingefurt.
2.
›innerstädtisches Recht, Gesamtheit aller Regelungen und Ordnungen, die den Bewohnern einer Stadt persönliche und wirtschaftliche Sicherheit garantieren‹; im einzelnen auch auf rechtliche Einzelbestimmungen, Abgabeverpflichtungen o. ä. bezogen;
zu (
die
3, (
das
5.
Bedeutungsverwandte:
 2,  4, , .
Syntagmen:
s. brechen / fordern / haben
;
das s
. [Subj.]
vor etw. schirmen
;
etw. beim s. verbleiben, mit dem s. etw. angreifen / verkaufen, nach dem s. etw. ausrichten
;
das erbare s
.;
der gebrauch des s
.;
nach dem s
.

Belegblock:

Luther WA (
1529
):
,Recht‘ ist das Weltliche Regiment, das Landrecht, Stadrecht, darnach die Buͤrgermeister und Fuͤrsten sollen regieren in Eusserlichen dingen.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
86, 37
(
thür.
,
1474
):
ist danne in der stat, [...], sollich statrecht unde gewonheyt, daz daz wip nach des mannes tode kindesteyl nymmet.
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. (
schles.
,
1541
):
Wo aber irgend einer güter haben [...] würde, die vor alters mit zinsen oder anderer pflicht verhafft, das soll bei alter pflicht und stadtrechte verbleiben.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
99, 41
(
nobd.
,
15. Jh.
):
die nachgebauer haben stadtrecht: Ob ein nachgebur furte etwas fur Bruckenaw, das sein were, das solt ime unvertzollet gehen.
Wendehorst, UB Marienkap. Würzb.
217, 12
(
nobd.
,
1488
, Hs.
15. Jh.
):
so haben sie recht und gut magt, soliche mein behawsung und hofstat anzugreyfen mit dem statrechten zu Wurtzpurg zu versetzen oder zu verkaufen.
Köbler, Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
Wybßbild die nit eeman haben / [...] / die sollen [...] in gerichtßuͤbungen nach vnser Stattrecht voͤgt haben.
Wyss, UB Deutschord. Hessen ;
Köbler, Ref. Wormbs
225, 30
;
ders., Stattr. Fryburg ; ;
Wutke, Schles. Bergb., Cod. Sil. ;
Koller, Ref. Siegmunds ;
Müller, Stadtr. Ravensb.
118, 18
;
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
48, 13
;
Schmitt, Ordo rerum
112, 3
.
Vgl. ferner s. v.  2.
3.
›Stadtgericht‹; als Metonymie: ›Gerichtssitzung‹;
zu (
die
3, (
das
13.

Belegblock:

Mon. Boica, NF. (
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
die iren, die vogtber sind, [...] mussen einander vor irem statrechten beclagen.
Uhlirz, Qu. Wien (
moobd.
,
1490
):
und denselbn brief, [...] in dem statrechtn in der Burgerschrann, [...] geverlich gepraucht [...] habe.
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
10, 21
(
mslow. inseldt.
,
1491
):
So hab wir es in vnśerm Stadtrecht erkennt vnnd gevrtlt.