starblind,
auch
starnblind,
Adj.
›wenig oder nicht sehend bei geöffnetem (starrem) Auge‹; ütr.: ›blind, ohne den rechten Blick (z. B. aus Liebe)‹;
zu (Adj.),  1.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2.
Wortbildungen:
starblinde
(zur eigentlichen Verwendung),
starblindheit
(im eigentlichen und ütr. Sinne).

Belegblock:

Luther, WA (
1528
):
so kan sie [vernunfft] doch nicht sehen, was glawbe ist. Da ist sie star blindt.
Ebd. (
1530
):
Ideo find sie tol, toricht et star blind.
Ebd. (
1547
):
ah vnd weh vber die vndanckbarkeit vnd starblindheit deren, die dein Wort [...] verachten.
Alberus
T iijr
(
Frankf.
1540
):
der blerr / starrblind
[als Adj. oder als apokopierte Form von
starblinde
lesbar],
morbus uisum impediens, incolumi pupilla. Mydriasis. gebrest des augapffels.
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
72v, 22
(
Leipzig
1588
):
die Leute / so gar stock vnd Staarblind sein / an Leib vnd Seele / die nicht sehen noch erkennen wollen.
Voc. Teut.-Lat.
ee vijr
(
Nürnb.
1482
):
Starnplindtheit. aurisia. acrisia.
Sachs (
Nürnb.
1560
):
Bald sie [bulerey] in [gesell] fecht und uberwindt, | So macht sie in tholl und starnblind, | Daß er nit wol weiß, was er thut.
Ebd. (
1524
):
Daran [sünden] werdet ir dann gar starnblindt, falt wider zu-ruck auff ewer zierliche gleißnerey.
Maaler (
Zürich
1561
):
Starrblinde. Amaurosis.
Deinhardt, Ross Artzney
302
(
oobd.
,
1598
):
Wann ain pferdt starn plündt ist So müß im die finger von den augen nach der zwirch vnnd schneidt im die haut auf. Da findest du ain grosse ader, die zeuch heerauß vnd schneidt die an zway orthen ab.