stampf,
2.
›mit der Hand bedienter Stößel zum Zermalmen, Zerkleinern von Früchten; kleine Stampfvorrichtung‹; auch ›Schlag-, Folterwerkzeug‹; Phraseme:
jm. (der herzogin) einen stampf hieein ritten
(obszön; Verb unklar).Belegblock:
eicheln in stampen mit den schalen gestossen, ist das beste futter mit untergemenget.
etlich stiess er mit stämpfen tat. | ir etlich liess er pressen.
Pila stampf [...] stoͤssel [...] moͤrselstain [...] est vtensile domus, in quo grana arida conteruntur et in puluerem rediguntur.
der vermaint ihe, waverr es an ime stüende, welt er ir ain stampf hiein ritten.
Pila stampff vel moͤrselstein.
3.
›Stampfwerk, bauliche Einrichtung mit einem Fall-, Pochklotz zur handwerklichen oder industriellen Auspressung, Zerschlagung, Zerstoßung von Getreide, Früchten, Flachs, Rohstoffen anorganischer Art u. ä.‹; in den Belegen mehrfach in Aufzählungen vergleichbarer Einrichtungen wie hammer, hütte, müle, mülschlag, rad, reibe, relle, säge, schleife
sowie mit Gebäuden, Gebäudeteilen, Hofteilen wie darre, garten, hofstat, scheuer
; vereinzelt ütr. auf ›harte Arbeit‹; Gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte, auch Chroniken.
Syntagmen:
die s. anlassen / brauchen / machen
›bauen‹, das rad stämpfe haben
; papier in stämpfen zu pulfer stossen, pulfer in dem s. machen / stampfen
.Wortbildungen:
stampfbrunnenwerk
stampfhaus
stampfmüle
stampfen
2).Belegblock:
die ersten zwey reder hetten 18 stempf; der selben stempf ließen sie vil feiren, darumb daß sie mir luͤtzl papier wolten machen.
Pistrinu͂ [...], ein stampffmuͦle / metaph. ein harte diuenstbarkeit / oder arbeit.
aber sont dasin dry núwe tarre, ain stampff mit dry stößeln, sehs kornkesten, ain hebeisen, dry hemmer.
das niemand dehein bulfer in unsern landen [...] verkouffen sol, es sye dann in dem stampf hie by uns [...] gestampft.
Stampffmuͤhl:f. Moulin [...] Pistrinum.
vf dem wazzer vnd in der Awe einen freyen, ledigen vnd vertigen muͤlslach mit staynen vnd eysen, mit stæmppfen, redern, hofsteten, gærtten.
das múlÿhus, darinn ein roͤllenn und zwo múllÿ und ein stampff sindt.
Das papier, [...], an aigen mülen und stempfen zu mel und pulver gestossen, darnach in poting und leimwasser durcheinander gerüert.
Ist das bergwerckstuckh mit der stampfmühl und seinem bild.
4.
›Stempel mit einer Prägung‹; als Metonymie: ›Gepräge, Prägung (z. B. auf der Münze)‹; vgl. .
Syntagmen:
den s. auf etw
. (z. B. auf das gold
) schlahen
; etw. mit einem s. zeichen, die münze bei dem s. kennen
; der s. der warheit
.Belegblock:
was dann der schlosser also arbeit und macht, das soll er alles zeichen mit einem stampf, do Nuremberg auf steet.