stampenei,
die
;–/
auch -Ø
;zu
mhd.
stampenîe
eine Liedergattung (), dies aus afrz.
estampie
(Rosenqvist, Frz. Einfluß.
), 1932, 224
ital.
stampania
().›mündlich, auch mit Musikbegleitung vorgetragener oder schriftlich verfaßter Text unwahren, verleumderischen, parodistischen Inhalts‹; als Metonymie (ohne Trennbarkeit im einzelnen): ›Geschwätz, leeres Getue, Zeitvertreib, dummes Zeug; unsinnige Handlung, Schnurre, Posse‹; intensiver Gebrauch in den Konfessionswirren des 16. Jhs.
Obd.; didaktische, unterhaltende, chronikalische Texte.
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld): , , (das
) 3, 2, 1
3, , (das
) 7, , , , , (zum Gw: 1
poppe
), 2, 3j, , , ; vgl. 6; 7; 9, .Syntagmen:
die s. erdenken / anheben / aufbringen / ausstossen / schreiben / unterlassen / treiben / faren lassen / abschaffen, jm. s. sagen
; die s. dem evangelium ungemäs sein
; sich der stampeneien schämen
; sich auf s. ergeben, mit s. daher kommen
; die s. der werlt
; die s. wieder den glauben
; die alte / mönchische / papistische s
.; der kramladen zur s
.Wortbildungen:
stampeneiisch
Belegblock:
Ich bitt dich [Got] won mir hilflich bei, | denn es ist ietz kein stampenei.
Dergleich auff thön und melodey, | Auff fabel, schwenck und stampaney.
das sie dan fleißig hand bedacht, | Petrum zuͦ einem fels gemacht, | Uf den die kirchen buwen sei | Und vil der gleichen stempenei.
IN DEM VIERDTEN THAIL | sind stampaneÿ, lecherliche | Posen vnnd Schwäncklieder.
al andre lêren, disputation und stempnîen, den heiligen evangelien und gschriften, wie gemelt, ungemaͤs, si sîen von dem Luther oder andren doctorn [...] ussgangen.
Welcher vmb soͤlche lüt ist / muͦß jren / wie übel sy jn erbarmend / offt vnd vil lachen weñ sy so mit wu͂derbaren vnd vngerympten gesichten / fablen / vnd stempanyen dahar kommend.
mir undicke wonet bei, | die mich tüt freuen | vor aller werlde stampanei.