stadel,
der
;–/-Ø
+ Uml.1.
›Gestell aus Balken‹; im einzelnen: ›Kreuz‹; ›Lampengehäuse‹; ›Dachstuhl; Firstbalken‹; ütr.: ›Gestalt (der Schöpfung)‹; ›Statur e. P.‹.Wortbildungen:
stadelfirst
stadelgesang
Belegblock:
Der luchter ist des liechtes stadel, | Alz ist daz liecht des libes adel.
Zacheus [...] begerte czu sen Jhesum wer her were, sundir inmochte vor der schare. wen syn stadil waz cleyne
[
er war klein von personLuther
1545, Lk 19, 3: ].
bildung, model, | stodel | der schapfung hie.
Setz dich heint zöberst auff dein stadel | Mit deinem sack.
Derselb [Teufel] auch fieng an zu rumorn | Und den bawren grimmig anplatzt, | [...] | Beim har in nab vom stadel warff.
2.
›Gebäude oder Gebäudeteil zum Lagern von Waren, für bestimmte landwirtschaftliche und hauswirtschaftliche Tätigkeiten, zum Unterstellen von Vieh; Scheune, Speicher; Stall‹.Gehäuft obd.
Phraseme:
mit jm. städel aufheben
›sorgfältig mit jm. umgehen‹.Syntagmen:
den s. aufbrechen / füllen / anzünden / verbrennen / umwerfen, den s. e. S
. (z. B. des jamers
, ütr.) vol haben
; der s. verbrennen, zu der hofreite gehören
; im s. dreschen, den zehent im s. nemen, jn. in einen s. füren, das handwerk in einem s. wirken, das futer in den s. kommen, etw
. (z. B. wein
) in den s. stossen, sich in einem s. erhenken, jn. in einem s. verbrennen, jm. auf den s. nachlaufen
; der s. mit korn
; der gute / volle s
.; das heu im s., das beste
[Tier] im s
.Wortbildungen:
stadeler
stadelgeld
stadelhenne
stadelholz
stadelknecht
stadelkunst
stadellehen
stadelmauer
stadelmeier
stadelmeister
stadelmeisterampt
stadelschrot
die
) ›Holzrahmen eines Gebäudes‹ ( Schmeller/F.
; Zuordnung zu mhd. 2, 613
schrôt
, s. , unsicher), stadelschwein
stadeltenne
stadeltor
ein maul wie ein stadeltor haben
), stadelzins
stadelwirt
Belegblock:
Wen die werlt ist also brode | Daz niemant hie hat vollen stadel.
der herbest sprach, er brechte und züge ein beide in stedel und in heuser und in keler alle frücht.
Es gehoͤrt auch [...] ein stadel bey seynem haws zwͤ der hoffreit.
Ir pringet got ein opher van | dem pesten aus dem stadel schan.
wolt mirs neur der wirt alhie gestaten, | Mit stadelkunsten wolt ich dich noch maten.
so geet die röre doselbst von dem abloßkasten unden durch den stadeldennen und also überzwerch durch den Wert.
Wolt Gott, ich [Epicurus] het [...] | [...] | ein maul wie ein stadel-thor.
Thust ir auch daheim stets nachlauffen | In deinen stadel auff das hew.
Virczig weiber fürt man in notte | jn einen stattel alte | vol hew vnd stro, Driben mit spotte | vil vn zucht manigfalte.
wie denn ein altes sprich wort sagen thut, | mit nachbaren sol man auf heben stedel.
und soll ihn [galgen] ein bumeister machen, und solen ein stadler ussfüren, und soll den dieb ein büttel hencken.
Des wintschauffell ist in seiner hand: vnd kert seinen tennen. vnd die waitzen sam ment er in seinen stadel
[
schewnenEmser
1527: ;
SchewrenLuther
1545, Lk. 3, 17: ].
Die stedel
[Var.:
apotecken;
kornkastenFroschauer
1530: ;
KornheuserLuther
1545, Joel 1, 17: ]
werden verwúst: vnd die schetz seint zerrutt. Horreum schuͤre [...] stadel [...] est domus solis parietibus extremis ambita ad conseruandum messium fruges apta.
des andern tags nam er / zwen pfeninge herfür vnd gab / si dem stadelwirte
[
WirteLuther
1545, Luc. 10, 35: ].
Zu Telfs wiß- und stadlgelt von 20 centner 2 kr.
Zum tröschen in beyden städeln zu Wasserahelfingen bestellt man ain stadelmaister.
sie wolten die wein nit verkaufen und stießen all ab in den stadel.
nachdem er ainer zunft getreulich gedienet, versorgt in ain rat auf sein begeren mit dem stadelmaisterampt.
durichlangs aus an die stadelmaur pey dem prunn und von demselben stadeltor durichlangs aus uncz an die huͤlzein seͣwl.
Asmussen, Buch d. 7 Grade
471
; Mon. Boica, NF.
2, 1, 44, 27
; Rennefahrt, Stadtr. Bern ;
Wintterlin, a. a. O. ;
Vogel, Urk. Heiliggeistsp.
1, 548, 31
; Staub, a. a. O.
3, 2, 2894, 3
; Schweiz. Id. ff.;
Vorarlb. Wb.
2, 1247
; v. Bahder, Wortwahl
11
; Kramer, Volksl. Bamb.
1967, 153
.