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stachel,der
,die
.1.
›Stachel (z. B. von Insekten, Disteln); Kralle (z. B. der Katze); Spitze eines Werkzeugs‹; vielfach ütr., dann z. B.: ›heftiger, stechender Schmerz‹, in religiösen Kontexten vor allem auf den Tod, die Sünde bezogen.Phraseme:
wieder den s. lecken
o. ä. ›[...] löcken‹.Syntagmen:
einen s. haben / fülen, den s. bergen
›versenken‹ / erdulden, nicht vertragen, dem teufel des s. nemen, den s. sünde nennen
; der s
. (Subj.) abbrechen, dem fleisch ein s. gegeben sein
; wieder den s. laufen / scharren
(Variation zu o. a. Phras.), der s. des todes / fleisches, der helle / sünde / biene
; der s. im herzen
; stacheln an dem igel
; der lange / schwere / spitzige / starke / stechende s
.Wortbildungen:
stacheldorn
stachelfisch
stachelkraut
stachelschnecke
stachelstab
Belegblock:
Gott machts wenn sie [Bien] einen stech / | Das jhr Stachel bald gar abbrech.
Ebd.
567, 1921
: Wer sich der Bienen stachl lest schrecken / | Bekompt den Honig nicht zu lecken.
daß sie [stupffnadeln] nicht mit kunst bereitet sein / zu stechen / oder den stachel zu bergen.
,Stimulus carnis‘, eyn spies odder stachel des fleyschs. Aber das mag nicht bestehen. Denn fleyschliche anfechtung heysst er
[Paulus]
nicht stachel. Syntemal stachel viel mehr etwas boͤses [...] ist, Und stachel des fleyschs hie nicht ist, da mit das fleysch sticht, sondern damit es gestochen wird. Es würt dir schweer werden wider den stachel lecken.
So viel ein conscientia fult stachel et gravedines, so feilts yhm am glauben.
ym ist schwaͤr, widdern stachel mit versen zuscharren.
hunger, krieg, pestilentz, seuche, [...] des brauchet er [Gott] als stacheln umb sich her.
so soltu
[Tod]
deinen eigen stachel fressen und daran erwürgen. ein distelkopff, wo man den hinwirfft, so will die Stachel imerdar ankleben.
Der Stachel der Hellen ist die Suͤnde, die Krafft aber der Suͤnde ist das gesetz. Die Suͤnde ist des Todes Stachel, Das ist: Der boͤse Reuel im Hertzen
[Spiel mit gen. subj. und gen. obj.].
Es wird dir schweer werden wider den Stachel lecken.
Ebd.
1. Kor. 15, 55
: Tod / wo ist deine Stachel?
[
garteMentel
1466: ; Var. 1475
angel2
: ]
Helle / wo ist dein Sieg? Sat ist ire [hirten] predigat, | Ein stachil dorn ubiltat.
mit desto heftigerm Stachel vñ Schmertzen jhres Gewissens.
Der todt ist verschlungen in dem sieg. Todt wo ist dein stachel? Helle wo ist dein sieg? Aber der stachel des todtes / ist die sund.
Stachelfisch [...] pisciculus que͂ ipse (Rõdeletius) Aculeatum cognominat. [...]. Stichlig zu Staßburg.
Stachelschneck / Certain poisson de mer.
MIt ainer waibil rŭeten | von stachel lannck vnnd schwär.
1 vogelkopf [...] hatt hinden am kopf [...] ein strauß subtiler federlein wie börsten, gescheggicht wie die stachel oder meerschwein haben.
das kleiner fischlin ist etwas underschiden, hatt hinden und vornen 2 stachell.
2.
›Sprietstake, Bootshaken zur Messung der Wassertiefe‹; zu .
Wortbildungen:
stächelruder
stächelstange