störer,
der
;
–/-Ø
, auch
.
1.
›j., der hohe Werte beeinträchtigt bis vernichtet; j., der jn. behindert‹;
vgl. (V.) 23.
Wortbildungen:
störerin
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Daz der [Jhesus] den grimmen tot entpfet | Mit marterlichen wewen | Von dem storer der ewen.
Sam tet her mit Neren, | Dem storer der eren.
Ders., H. v. Hesler. Nicod. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
[daz] die abgote ein trugene sint, [...] | und irrere des rehten, | storere des waren vrides.
Luther, WA (
1544
):
Dagegen der Teuffel durch seine Rottengeister, rumpeler, polterer und Stoͤrer alles zurruͤttet und verderbt beide, in eusserlichem und weltlichem regiment [...] und inwendig in der Menschen hertzen.
Mieder, Lehmann. Flor. (
Lübeck
1639
):
Halb Gelehrte seynd Stoͤrer bey gelehrten Meistern.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
Das du ein spier bist der wege | Und storer der pilgerin alle wege.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
34, 33
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
ewiger freuden spender, irdischer wünnen störer; wirt, ingesinde und hausgenosse aller guten leut.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
die mich einen valschen stoͤrer der heiligen schrift kúndent.
Seemüller, Chron. 95 Herrsch. (
oobd.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Constantinus [...] was ain störer alles rechtes.
2.
›vagabundierender Quacksalber‹;
vgl. (V.) 4.
Bedeutungsverwandte:
.

Belegblock:

Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1602
):
An eim volgenden jahrmarck, kam noch ein ander frembder, wie man sie nennet, störger und tyriacksman, der rühmet groß von seinem tyriack.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
3.
›nichtzünftiger, herumziehender, im Hause des Auftraggebers tätiger Lohnarbeiter, Lohnhandwerker (wohl gehäuft im Schneider-, Schuhmacherhandwerk auftretend)‹;
vgl. (V.) 4.
Rechts- und Wirtschaftstexte.
Syntagmen:
den s. anzeigen /(nicht) fördern / (nicht) aufhalten / strafen, gefanglich annemen, die juden störer setzen
;
die störer wandern, durch das gericht ziehen, wolfeile ware feil haben, nicht erliche meister haben, mäntel / röcke / schuhe machen
;
jn. (nicht) für s. achten
;
der fremde s
.

Belegblock:

Helbig, Qu. Wirtsch.
1, 80, 26
(
md.
,
um 1480
):
das wir unssers hantwergers halben grossen gebroech und schaden leyden mussen der storer halben auff den doerffern in der mylle, das dy selbigen machen röck, mentel, hossen, jopen und alles, wass man bedarff, do wir unss armen leude von neren sollen, das czihen sy unss abe.
Ebd.
109, 30
(
1443
):
die storer, die aus fremden gerichten vnd landen in vnserm gebiette vnd gerichte wandern vnd hie vnd dort in vnserm gerichte sich niderlassen vnd seczen, die sollen keine schue machen noch arbeiten.
Schmidt, Frankf. Zunfturk. (
hess.
,
1565
):
Die storer und winckelarbeiter, so fur sich selbst hien und wider arbeiten und nit ehrliche maister haben.
Straus, Juden Regensb.
834, 181
(
oobd.
,
1516
):
[di J.] lassen selb arbaiten, unter in klayder veraͤndern anderst, dann sy in versetzt werden, auch stoͤrer setzen.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
16. Jh.
):
Der störrer, lantfahrer und hantwerker halber die nit angesessen sein, mit denselben soll gehandlt werden nach vermügen und inhalt der lantshandvest: namblichen, daß mann dieselben nit fürdern noch aufhalten, auch ir hantwerk und hantierung den angesessnen zu nachtel nit treiben noch störn lassen solle, und wo die angesessen handwerker oder kramer ainen solchen störer dem richter anzeigen, soll er denselben gefanglich nemben.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 81, 19
;
Schmidt, a. a. O. ;
Siegel u. a., Salzb. Taid. .
4.
s. (V.) 5.