stätig,
stetig
(vorwiegend als Adv. vielfach: stätiglich, stätiglichen
), Adj.;
im Vergleich zu (Adj.) mit deutlicher Dominanz der zeitlichen Komponente.1.
›fortdauernd, fortwährend, fortgesetzt, anhaltend, dauerhaft, ständig, ununterbrochen, unaufhörlich‹, bezogen auf die volle Spanne der im jeweiligen Text genannten oder vorausgesetzten Zeit; vereinzelt mit Tendenz zu iterativem ›wiederholt, immer wieder, regelmäßig‹; wie (Adj.) 1.Syntagmen:
s. schreien / kriegen / umschauen / weinen, beichte hören, etw. anschauen / ansehen, der ruhe pflegen, in irrung / sünde fallen,
[wohin] gehen, als der schreiende lewe umgehen, jn. s. dürsten, das volk s. sünden, die gnade jm. stätiglich bei sein, jn. stätiglich bitten / eren / ermanen, jm. stätiglich anliegen, stricke anlegen
; der stätige zank, das stätigliche heulen / schreien / trinken, die stätige betriegung / peinigung / beschauung / aufmerkung
.Wortbildungen:
stätigs
stets
1).Belegblock:
Semper. Alweg alle zeit jmer zu stetigklich staͤts fuͤr vnd fuͤr jmer dar je vnd je je zu zeiten ¶ On feiren on ablassen vnableßlich on vnterlaß on vffhoͤren vnauffhoͤrlich.
Swaz anders guͦtes ist, daz nicht varendes guͦtes ist, hat daz eyn man an siner gewere stetilichen zen iar bi dem.
ie denne ein ieglich dinc edeler ist, ie stæticlîcher ez loufet.
Wan du velschlicher knehte | Din stricke ine steteclichen legest.
Die Lieb ist Fewr, das stetig brindt.
der hünt lieff aber vor an mit stedigem hülen vnd schrien.
Staͤtig. Embsig. Fleissig. Genug. Staͤtwehrend. Jmmerwehrend. Teglich. Vnendtlich. [...]. On absetzen / oder Auffhoͤren.
der himmil leufit stedecliche, und in deme laufe suchit he vride.
das der ein grosse gewißheit seiner selikeit erlangt hat, der stetig ansicht ander leut gutheit.
darumb es [volck] stätigs sünden muß in seinem gewisen.
Darin saußen des baupstes penitenzier, in den absiten, [...], die stäteklich bicht hortend.
das si [fraw] stätig ze mittem tag | in irer kamer der ruo pflag.
si [elephanten] kriegent stætigs mit den tracken.
von ainr sulchen fuͤrchomung velt der mensch oft vnd statichleich in ain sulche derchomunge vnd irrung.
Wen stettig durst, der trinck rosen wasser.
Perez, Dietzin
1, 320, 26
; Rueff, Rhein. Ostersp.
1018
; Strauch, a. a. O.
105, 10
; Kurrelmeyer, Dt. Bibel ;
Fuchs, Murner. 4 Ketzer
2247
; Wickram
4, 32, 29
; Sappler, a. a. O.
1, 349
; Chron. Augsb. Anm. 1;
Tobler, Schilling. Bern. Chron. ;
2.
in engem Anschuß an 1 mit Tendenz zu ›fleißig, emsig‹.Belegblock:
Stettigkeit fleissigkeit, sedulitas. [...] Stettiglich fleissiglich. sedule. i. semp’.
Ebd.
ff ijr
: Stetiglich smiden od’ empsinglich smiden.
es hilft gar wol dar zuͦ das man es stetlichen fúr sich neme und von flisse kome zuͦ wesende, wan flissig uͤbunge die machet ze lest formelich und weselich.
die lieb gots macht den liebhabunden statichleicher vnd fleissichleicher, alle zeit derfragen dew habnuͤss.