rutschen,
V.
1.
›unkontrolliert, unmerklich (weg-, herab)gleiten‹; auch: ›kriechen‹.
Phraseme:
rutschendes gut
›erbliches Gut‹ (vgl. ).
Bedeutungsverwandte:
, , , ; vgl. .
Syntagmen:
etw
. (Subj., z. B.
die butter / krankheit / leiter / rede
)
r
. (absolut),
j. auf der bank, das bet hinab, mit füssen r., die erde
(Subj.)
in den graben r
.
Wortbildungen:
rutschbet
wohl ›leicht verschiebbares Bett‹,
rutscher
›j., der kriecht, Lahmer, Bettler‹ (dazu bdv.:
1
).

Belegblock:

Buch Weinsb. (
rib.
,
um 1560
):
darnach macht man ein rutzbetgin in min sclaifkamer, daruff lagt sei sich und quam auch nit darvan.
Kurz, Murner. Luth. Narr (
Straßb.
1522
):
Es ist so guͦt ind hell gesprungen, | Als mit rütschen drein gerungen.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
In zeit [...] herr Wilhelm Wernher die herrschaft [...] ingehapt, ist anno 1522 ain bettler, ein rutscher, in aim karren geen Bochingen gebracht worden.
die laiter fieng an zu rautschen, und ehe er hinab kam, do fiel die laiter mit ime.
Da ist er [...] das bet hinab geschliffen oder gerutzt, als ob ein belzdecke hinabgefallen were.
2.
›unmerklich anwachsen, zunehmen‹.
Bedeutungsverwandte:
; vgl.  1, .

Belegblock:

Pfeiffer-Belli, Murner im Glaubensk.
3, 46, 20
(
Luzern
1528
):
ir rede rütschet wie die kranckheit die man nent den krebs, die da für vnd für zuͦ nimpt.