raude,
räude,
die
;
-en/-en
;
raud,
der
;
zu
mhd.
riude, rude
›Räude, Grind‹
().
›juckender Hautausschlag; Krätze; Scabies‹ (bei Menschen); auch: ›Schuppenflechte‹; speziell bei Tieren: ›Räude‹;
zu  1.
Bedeutungsverwandte:
, (
der
1,  3 (subst.), ,
1
 1, , , , .
Syntagmen:
die r. erkriegen / fürchten / haben / heilen / schmieren / vertreiben
;
eine krankheit für r. achten
;
die r
. (Subj.)
beissen / fressen, grosse qual bringen, mit grossem jucken, nach dem erfrieren kommen
;
etw
. (Subj.)
gut für die r. sein, in der r. seine operation beweren, j. mit der r. beflekt / behaftet sein, der herre
(Subj.)
jn. mit r. schlagen, j. von der r. geschält sein, etw
. (Subj.)
zu r. werden, zu der r. dienen
;
die r. des rosses, der schafe
;
die r. mit schuppen
;
die beissende / böse / kleine / schuppechtige / spanische / unheilsame r
.;
der schein der rauden
;
die salbe wieder die r
.

Belegblock:

Follan, Ortolf. Arzneib.
95, 24
(
rib.
,
1398
):
Dit is ouch eyn edel salue weder den ruden.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
96, 14
(
Frankf.
1535
):
Für die boͤse raud vnd scharpff haut / nim seyffen zwey theyl [...].
Österley, Kirchhof. Wendunmuth (
Frankf.
1602
):
warde seines herrn weib [...] mit solcher reuthe [...] behafftet, dergestalt, daß kein ort ihres leibs überig, da sie nicht scharpffe, beißende, auffgefahren knöpfflein und blätterlein plagen.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
174, 27
(
osächs.
,
1570
/
7
):
Feigbohnen und eberwurzel [...] heilet den schafen und allen vierfussigen thieren den rauden.
v. d. Broek, Suevus. Spieg.
214v, 29
(
Leipzig
1588
):
Wer sihet nicht / Wie die garstige vnfletige Welt mit grewlichen Rauden vnd Kraͤtze [...] beflecket / sich auch an andere reibet / vnd leider viel beschmutzet vnd verunreiniget.
Sachs (
Nürnb.
1544
):
Die reud kam dar mit grossem jucken.
Ebd. (
1557
):
Die rewden bracht mir auch groß quel.
Dasypodius (
Straßb.
1536
):
schuͤppechtige Raud zwischen den haͤrlin des haupts / barts / oder augbrawen / Erbgru̇nd.
Ott-Voigtländer, Rezeptar
211v, 23
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1400
˺):
Fúr die klainen ruden nim kenelun vnd / stoss die mit núwem smer.
Sudhoff, Paracelsus (
1536
):
so koment auch gern nach solichem erfrieren rauden, krez, schebikeit.
Lemmer, Brant. Narrensch.
3, 16
(
Basel
1494
):
O armer narr wie bist so blindt | Du voͤrchst die rud / vnd findst den grindt.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
als ob das [angesicht] mit einer aichen rinden überzogen und vil flecken und masen gab [...], als ob er ain spanische rauden gehapt.
Sollich handtwerk [die cortisanen visitirt] hat er getriben so lang, das er letstlichen die spannischen rauden darvon erkriegt.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
7058
;
Lemmer, Amman/Sachs. Ständeb.
72, 6
;
Belkin u. a., a. a. O.
80, 3
;
96, 16
;
140, 3
;
164, 14
;
Stambaugh, Friederich. Saufft.
26, 3
;
Sudhoff, a. a. O. ; ;
Schmitt, Ordo rerum
357, 11
;
Deinhardt, Ross Artzney
283
;
Eis u. a., G. v. Lebenstein
48, 4
;
69, 17
;