rauchloch,
das
.
›Rauchabzugsvorrichtung; Schornstein‹; häufig ütr.: ›Abtritt‹; dies meist die derbe und abfällige Tendenz der Gesamtaussage unterstützend; auch: ›After‹;
zu (
der
1, vgl.  17.
Phraseme:
jm etw. ins rauchloch stecken
(derb).
Bedeutungsverwandte:
, , ; vgl. zur Ütr.:  4, (
der
4, ,  1, , ,  7, .

Belegblock:

Luther, WA (
1531
):
die newen heiligen Euangelia [...] welche [...] sie itzt zu Augspurg jm rauchloch odder heimlichen gemach gefunden, das ist, aus jhrem falschen, luͤgenhafftigen hertzen ertichtet und erlogen haben.
Ebd. (
1532
):
da jnns rauchloch mit deinem dunckel.
Ebd. (
1537
/
40
):
Wo stehet das geschrieben? im Rauchloch, da liess es, do es finster ist, in der nacht.
Ebd. (
1543
):
Die vernunfft findet solchs nicht in jrer Bibel
[gemeint: die aristotelische Philosophie]
, das ist im Rauchloch, oder im Schlauraffen lande.
Volkmar (
Danzig
1596
):
Infumibulum, ein Schurstein / rauchloch.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
161, 3629
(
Magdeb.
1608
):
JNsonderheit die alte Nater / | Vnser Schlangen Mutter vnd Vater / | Fuͤr einem heissen rauchloch
[in der Hölle]
hiengen.
Bömer, Pilgerf. träum. Mönch (
rhfrk.
,
um 1405
):
Als der sne der wiß ist, | Und machet ussen hubsch ein | rauchloch daz innen swartz ist.
Skála, Egerer Urgichtenb.
107, 13
(
nwböhm.
,
1573
):
er vnd der weinbrenner hensel hetten die Jarkuchen Erbrochen [...], daraus flaisch vnd 1 kandl genohmen, weren Zum Rauch loch Nein gestigen.
Sachs (
Nürnb.
1553
):
thu mirs in das rauchloch stecken
(sinngemäß: ›Du kannst mich mal!‹).
Ebd. (
1563
):
Henck den kösten
[›Badewedel‹]
für das rauchloch, | Als ob es sey ein biberschwantz.
Voc. rerum (
Augsb.
v. 1474
):
Lucanar tach venster vel rauchloch.
Fischer, Eunuchus d. Terenz (
Ulm
1486
):
das sich got zemensch verkoͤrt hett und durch fremde ziegel haimlich durch ain rauchloch komen.
Bremer, Voc. opt.
5133
;
Vorarlb. Wb.
2, 663
.