quitten,
V.;
zu
mhd.
quîten, quiten
›quit machen‹
(); aus
mlat.
quietare, quitare
›etw. garantieren; etw. aufgeben; jn. entlassen‹
(
Niermeyer
2002, 2, 1146
).
1.
›jn. / sich (von jm. / e. S.) freikaufen, lösen‹; ›jn. von einer Zahlungs- oder Haftungsverpflichtung entbinden‹; ›jm. verbindlich (schriftlich) die Einlösung einer Zahlungsverpflichtung bestätigen‹;
zu .
Überwiegend md.
Bedeutungsverwandte:
 34; vgl.  3,  4,  1,  12, ,
2
 7,  8,  9.
Wortbildungen:
quittigen
›jn. entschädigen‹,
quittung
1 ›Zahlungsbeleg‹ (dazu bdv.: ); 2 ›Anerkennung der Tilgung einer (finanziellen) Schuld‹ (dazu bdv.: ,  4,
1
 46).

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
Doch was einre undir in, | [...] | der sî der bande quidde | und half in schîre dan.
Thiele, Minner. II,
31, 714
(Hs. ˹
md.
/
rhein.
,
1. V. 15. Jh.
˺):
das si sullent mit ir kraft | sich quiten boeser geselschaft.
Chron. Köln (
Köln
1499
):
mir [...] sin afgevangen 30 ritter, doch hof ich mich widderumb zo erkoveren an uch vieren ind die vurß ritter zu quitten.
Lamprecht, Dt. Wirtschaftsl. (
mosfrk.
,
1495
):
der
[
in unserm dienste
erfolgten]
nidderlagen sullen wir ader unsere nakomen ine quitigen [...], auch des reisigen schadens ime zu richten schuldig sin.
Froning, Alsf. Passionssp. (
ohess.
,
1501 ff.
):
die vorlorn mentscheyt von dem ewige toide zu qwiden.
Wattenbach, Urk. Rauden (
schles.
,
1450
):
dorumbe zo sage ich vtczunt vnd qweite den obingnanten hern Nicolaum Apt vnd seyne nochkomende Apte [...] der obingnanten hundirt marg gancz los vnd ledig vnd qweitte sie allezampt mit crafft dies meynis briues.
Schultheiss, UB Windsheim
314, 10
(
nobd.
,
1396
):
Quittung Clauß Tawschlin über 50 fl., die ihme [...] von des Hubgetraids wegen, das man ihme uf dieß Jahr schuldig gewesen, bezahlt worden.
Voc. Teut.-Lat.
aa iijr
;
Rot
286
;
344
;
Rwb  ff.
2.
›etw. (eine Verpflichtung) einlösen‹; ›etw. ausgleichen, wettmachen‹;
zu .
Bedeutungsverwandte:
 2, , ; vgl.  7,  11,  5.
Wortbildungen
quittung
3 ›Begleichung einer finanziellen Schuld‹; 4 metonymisch: ›Schuldschein, Rechnung‹ (dazu bdv.:  25),
quittungsbuch
›Buch, in dem erfolgte Zahlungen eingetragen und bestätigt werden‹ (a. 1628).

Belegblock:

Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1443
):
Ind dairmit sal ein eiklich broder sinen eit, (den hei gedain hait) van den selemissen, (quijten ind frijen).
Herborn u. a., Rechn. Jülich
67, 4
(
rib.
/
snfrk.
,
1398
/
9
):
ind reit doe des neste(n) sait(er)daigs van bevele mijns lieve(n) h(er)n zu Nusse ind quitten ind rechende die zerincge, die myn lieve joncge he(r) [...] mit sijne(n) vrunde(n) vertert hadde.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
das ir gemeltem Joachim marschalk angezaigte vier tawsend guldin und pulfer gegen uberantwurtung einer gepurlichen quittung zu handen stellet und inen das kains wegs verziechet.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 693, 30
(
schwäb.
,
1585
):
das die sach, darauf die clag gestelt [...] durch verträg entschaiden oder sich sonst verjäret oder durch bezalung oder quittung ir endschaft verraicht hett.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
1988
;
4050
;
Herborn u. a., a. a. O.
64, 33
;
Voc. Teut.-Lat.
aa iijr
;
Rwb  ff.